Kontrolle des Güterverkehrs

Immer wieder kommt es zu schweren Verkehrsunfällen, an denen LKW beteiligt sind. Um die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen, finden in diesen Tagen verschärft Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs statt. Ein besonderer Fokus liegt europaweit eine Woche lang auf der Kontrolle der in- und ausländischen Brummis. Wir haben die Polizei auf dem Rasthof Montabaur dabei begleitet.

Kontrolle an der A3 bei Montabaur: Dieser LKW wurde aus dem fließenden Verkehr gezogen. Alexander Heibel vom Polizeipräsidium Koblenz entdeckt Mängel.
Alexander Heibel, Techniker Polizeipräsidium Koblenz
„Das sieht bis jetzt so okay aus, obwohl wir ein paar Mängel an der zweiten und dritten Achse haben. Die Bremsen an der zweiten und dritten Achse funktionieren nicht mehr.“
Die Folge: Der LKW darf so nicht weiterfahren. Entweder müssen die Bremsen hier – an der Raststätte – repariert werden oder die Polizei begleitet den LKW zur nächsten Werkstatt. Und wie geht’s jetzt weiter?
Danilo, LKW Fahrer aus Slowenien
„Der LKW ist aus der Türkei, von meinem Chef. Vielleicht stehe ich jetzt hier eine Woche, oder zwei. Ich weiß es nicht.“
Die Strafe für die kaputten Bremsen: 270,- Euro für den Halter und 180,- Euro für den Fahrzeugführer.
Solche Kontrollen finden jetzt eine Woche lang in ganz Europa vermehrt statt. Grund ist die Kontrollwoche „Truck & Bus“ des europäischen Polizei-Netzwerks Roadpol.
Thomas Delzepich, Polizeipräsidium Koblenz
„Langfristig will man eine Senkung der Verkehrsunfallzahlen erreichen. Weil gerade auf den Autobahnen auch hier im Bereich, sind halt viele schwere Verkehrsunfälle mit Beteiligung von LKW. (…) Da wollen wir halt unseren Beitrag leisten, dass wir durch Kontrollen gewährleisten, dass die Fahrer nicht übermüdet sind, durch die Überprüfung der Lenk- und Ruhezeiten und, dass die Fahrzeuge im guten, technischen Zustand sind. Und auch die Ladungssicherung, damit da nichts verrutscht.“
Bis zu einer Stunde kann eine komplette Kontrolle dauern. Die Polizisten prüfen unter anderem, ob ein LKW überladen ist. Dieser hier wiegt rund 38 Tonnen, für den 40 Tonner also alles im grünen Bereich.
Das gemeinsame Ziel der Sicherheitsbehörden: Die Zahl der Toten und Schwerverletzten auf europäischen Straßen zu reduzieren.
Daniel Stich (SPD), Innenstaatssekretär Rheinland-Pfalz
„Man sieht ja auch im Hintergrund, wir haben schon einige Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen müssen. Lieber wäre es, wenn alle im besten Zustand wären. Das ist nicht so. Und deswegen werden wir auch in Zukunft mit diesen Aktionstagen den Druck aufrechterhalten, dass alle das Signal von dem heutigen Tag mitnehmen: Es lohnt sich nicht, die Strafe ist teuer und sie kommt unmittelbar und wir lassen unser Bemühen auch nicht nach.“
Unter den zehn kontrollierten LKW haben die Polizisten gestern sechs Mängel und Verstöße festgestellt.