Konferenz zu künstlicher Intelligenz

In Frankfurt wird diese Woche viel über Technologien und die digitale Zukunft geredet. Zu Beginn der Woche war ja schon der Digitalgipfel der Bundesregierung in Frankfurt – parallel dazu ist die AI Week gestartet. Also eine Konferenz zur Künstlichen Intelligenz. Dort sind sich viele einig: Europa hinkt in Sachen Künstliche Intelligenz hinterher. Genau hier will man nun ansetzen und Digital-Unternehmen in der Rhein-Main Region vernetzen

Daniel Verten aus London ist einer der knapp 100 Redner auf der AI Week. Er arbeitet bei einem der führenden KI-Unternehmen der Welt: Synthesia. Daniel zeigt mir die Technik: Ich soll ihm einen Text auf Deutsch schreiben. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz soll dann ein täuschend echtes Video entstehen. Das Ergebnis sieht so aus:
KI generiertes Video
„Hallo Sat.1, ich freue mich hier in Frankfurt zu sein! Eigentlich kann ich kein Deutsch aber diese KI macht es möglich.“
Daniel hat diese Worte nie gesagt. Die Künstliche Intelligenz passt sogar seine Lippenbewegungen an.
Daniel Verten, KI Unternehmen Synthesia
„Wir ermöglichen es dir, Videos zu generieren, indem du einfach einen Text eintippst, statt umständliche Kameras und Mikrofone zu verwenden.“
So können schon jetzt Videos in alle erdenklichen Sprachen übersetzt werden.
Das ist nur eine von vielen Technologien, die auf der AI Week vorgestellt werden. Die ganze Woche lang treffen sich hier Entwickler und Unternehmer aus der Rhein-Main Region und der ganzen Welt. Sie vernetzen sich zum Thema Künstlicher Intelligenz. Die Veranstalter sind sich sicher: Frankfurt kann in Zukunft eine tragende Rolle spielen.
Sebastian Heinz, Veranstalter AI Week Frankfurt
„Wenn es uns gelingt hier die KI-Transformation auch nur um zehn, zwanzig Prozent zu beschleunigen, haben wir die Möglichkeit, aufgrund unserer starken wirtschaftlichen Power Frankfurt auf ein komplett neues Level der Wettbewerbsfähigkeit zu heben.“
Bisher hinkt Europa in Sachen Künstlicher Intelligenz hinterher. Das kritisiert auch Kai Zenner. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung von KI in Europa.
Kai Zenner, Büroleiter Europaabgeordneter Axel Voss
„Wenn wir sehen was in China investiert wird, was in den USA investiert wird, sind wir so weit zurück, dass eine große Gefahr besteht, dass wir am Ende tatsächlich Kunde von amerikanischen oder chinesischen Unternehmen werden und nicht mehr in der Lage sind selber diese Sachen herzustellen.“
Künstliche Intelligenz birgt auch Gefahren: Mit KI-Videos, lassen sich zum Beispiel Fake News verbreiten. Das versucht das Europäische Parlament zu unterbinden. Der so genannte AI Act sieht beispielsweise vor, dass die Verwendung von KI immer gekennzeichnet werden soll.
Daniel Verten, KI Unternehmen Synthesia
„Wenn jemand ein Video generieren möchte, dass gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt, dann wird das Video niemals generiert. Solche Sicherheitsvorkehrungen sind für uns sehr wichtig, um die Vorteile von Künstlicher Intelligenz nutzen zu können, ohne einige der damit verbundenen Risiken zu vernachlässigen.“
Viel Diskussionsstoff über den sich die Unternehmer und Entwickler auf der AI Week bis Freitag austauschen. Die Veranstalter rechnen mit rund 2.000 Besuchern.