Kommentar zum neuen Ministerpräsident Alexander Schweitzer

Seine Gedanken zum neuen Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz formuliert nun Philipp Stelzner, der Stellvertretende Chefredakteur von 17:30 Sat.1 live. Der Kommentar.

So mühelos der Wechsel heute über die Bühne gegangen ist. Alexander Schweitzer tritt ein schwieriges Erbe an, denn Malu Dreyer hat ihm einige größere Baustellen hinterlassen, um die er sich jetzt dringend kümmern muss. So bleiben zum Beispiel in Ludwigshafen wieder Schüler in der ersten Klasse sitzen, weil sie zu wenig Deutsch verstehen. Das zeigt, dass es um die Integration der vielen Migranten oft schlecht bestellt ist. Wirtschaftsunternehmen wie die BASF legen wegen der hohen Energiepreise Anlagen still, bauen Stellen ab und investieren im Ausland. Drei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist der Wiederaufbau dort noch lange nicht abgeschlossen. Außerdem muss Schweitzer in der rheinland-pfälzischen SPD eine neue Dynamik entfesseln. Denn nach über 30 Jahren an der Macht wirkt sie ermattet. Er muss aufpassen, dass das sinkende Ansehen der Ampelkoalition auf Bundesebene nicht noch stärker auf die Landesebene durchschlägt. Doch um all diese schwierigen Aufgaben zu lösen, hat Alexander Schweitzer gute Voraussetzungen: Der frühere Juso-Chef der Pfalz, Generalsekretär, Fraktionsvorsitzende und Minister ist in der Partei bestens vernetzt. Er gilt als strategischer Kopf, kluger Analytiker und: Er kann bei Bedarf ein bissiger Redner sein. Vor allem kommt es aber darauf an, dass er jetzt die Probleme des Landes entschlossen angeht. Dass er bei den Bürgern und insbesondere bei den Unternehmern neuen Optimismus entstehen lässt. Dann könnte Alexander Schweitzer nicht nur ein hochgewachsener, sondern auch ein großer Politiker werden.