Kleine Piloten und große Emotionen beim Aktionstag „Engel können fliegen“
In Frankfurt-Egelsbach werden Träume wahr: Dort fliegen Piloten Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen über Hessen: Der Aktionstag „Engel können Fliegen“ will das Gefühl vom Fliegen für jeden zugänglich machen. Für die Kinder ein ganz besonderes Erlebnis.
Ein ganz großer Tag für Maja. Das ist der zweite Flug ihres Lebens. Sie liebt es zu fliegen. Doch bevor es in die Luft geht, muss die Maschine erst mal vorbereitet werden: Am Boden ein kurzer Check. Die Vorfreude bei Maja ist groß.
Maja Coppik
„Voll aufgeregt, voll aufgeregt. Es wird ein komisches Gefühl im Bauch geben. So ein Kribbeln im Bauch.“
Neben Maja dürfen heute rund 120 Kinder und junge Erwachsene mit Behinderung mitfliegen. Dafür starten über 60 Flüge. Majas Lehrerin Heidi Bierwirth begleitet sie.
Heidi Bierwirth, Lehrerin Christoph-Graupner-Schule Darmstadt
„Ich glaube, das ist so aufregend für sie. Einfach etwas Besonderes zu tun, mal was ganz anderes zu tun als alle anderen. Und Fliegen scheint ihr zu gefallen, von daher freut sie sich einfach.“
Die letzten Anweisungen – und dann ist es so weit:
Maja Coppik: „Jaa!“ – Felix Walluf, Pilot: „Super, sehr schön. Dann machen wir uns mal auf den Weg oder?“ – Maja Coppik: „Jaa!“ – Lachen zusammen.
Das Flugzeug hebt ab. Die Welt von oben sehen. Ein Highlight für Maja als Lilienfan: Klar, das Stadion von Darmstadt 98.
Felix Walluf, Pilot: „So hier rechts seht ihr das Stadion.“ – Maja Coppik: „Wo? Wo?“ – Felix Walluf: „Hier, da, guck.“ – Maja Coppik: „Stadion! Cool!“
Knapp eine halbe Stunde ist Maja in der Luft. Sie hat Glück: Die Flugroute führt sie direkt über ihr Zuhause.
Felix Walluf, Pilot: „Also das hier ist jetzt Darmstadt. Da vorne kommt Weiterstadt. Und das hier, das müsste Wixhausen sein glaube ich.“- Maja Coppik: „Jaa! Da wohne ich! Da wohne ich!“
Für den Flug gibt’s von Maja einen Daumen nach oben. Auch Pilot Felix Walluf ist begeistert.
Felix Walluf, Pilot
„Pure Freude. Ich freue mich genauso wie sie, wie ein kleines Kind innerlich. Und sie hat das jetzt natürlich auch besonders gezeigt. Da erkenne ich mich manchmal auch ein bisschen selber wieder, so zu sehen, dass man diese Freude auch teilen kann oder bzw. wie sehr sie sich gefreut hat ist etwas ganz Besonderes für mich.“
Die Piloten fliegen die sechs Maschinen ehrenamtlich. Der Flugtag für geistig und körperlich behinderte Kinder findet dieses Jahr zum dritten Mal statt.
Sven Ulbrich, Veranstalter „Engel können Fliegen“
„Mobilität ist Freiheit. Und gerade diese Kinder sind in ihrer Mobilität meistens sehr stark eingeschränkt, das geht häufig nicht über die Förderschule oder die Einrichtung hinaus. Und Fliegen ist genau das krasse Gegenteil. Du und ich können in die Maschine steigen und sind in zwei Stunden in Mallorca. Und das miteinander zu verknüpfen und das zu ermöglichen mit all den Jungs hier vom Flugplatz ist einfach eine ganz großartige Geschichte.“