„Keschde“-Zeit in der Pfalz

Herbstzeit ist Kastanienzeit! Wir haben uns heute aufgemacht in den südlichen Pfälzerwald, wo jetzt im Oktober ganz besonders viele der runden Früchte von den Bäumen fallen. Also: Auf in die Kastanien! Oder – wie der echte Pälzer sagt: „in die Keschde“.

„Keschde“, wohin man schaut! Kastanien, die roh, gekocht oder gebacken nicht nur lecker schmecken, sondern Jahrhunderte lang den Pfälzern auch als Kartoffel- und Brotersatz dienten. Und wo es so viele „Keschde“ gibt, da gibt es sogar eine Keschde-Prinzessin! Gestatten: Leonie die I., die einzige Kastanienprinzessin Deutschlands.
Leonie I., Kastanien-Prinzessin
„Die Keschde-Frucht ist ziemlich vielfältig. Die meisten kennen es als Maronen auf Weihnachtsmärkten oder so, wo sie gegrillt werden. Man kann aber auch viele andere Sachen mit ihnen machen. Wenn man sie ganz einfach blanchiert und dann kocht, gibt’s typisches Keschde-Gemüse mit Kotelett. Man aber auch Keschde-Saumagen machen oder Keschde-Knödel, wo dann einfach in einem normalen Kartoffelknödel in der Mitte so eine Keschd versteckt wird.“
Auf einer kleinen Keschde-Wanderung mit der königlichen Hoheit erfahren wir: Schon die Legionäre der alten Römer erhielten eine Ration Kastanien als Proviant. Keschde gibt’s aber auch flüssig:
Leonie I., Kastanien-Prinzessin
„Es gibt auch die Möglichkeit, das Ganze in einem Likör zu verarbeiten. Verschiedenste Spezialitäten werden bei uns angeboten.“
Vor allem heute Abend im und vor dem Hohenstaufensaal in Annweiler am Trifels, wo am Nachmittag schon fleißig aufgebaut wurde. Beim traditionellen Keschde-Abend wird auch die neue Keschde-Prinzessin gekrönt. Um 18 Uhr geht’s los – und dann dreht sich hier natürlich alles um die „Keschde“.