Kann bei Corona schon entwarnt werden?

Der Sturm heute macht es wieder ganz deutlich, der Herbst ist da und damit rückt auch die kalte Jahreszeit immer näher und mit ihr die Frage, wie gut kommen wir durch den nächsten Corona-Winter?

Die stürmischsten Zeiten scheinen überstanden. Obwohl Corona noch immer Opfer fordert, hat das Virus einen großen Teil seines Schreckens verloren.
Die pandemische Lage ist zurzeit stabil, auch wenn die Inzidenzen steigen.
In Hessen liegt die Inzidenz heute bei 65,7 und in Rheinland-Pfalz bei 59,7.
Zwar registriert das Robert-Koch-Institut teils sehr hohe Inzidenzen bei jüngeren Menschen, – vor allem bei Kindern zwischen 10 und 19 Jahren –, doch das ist auch die Altersgruppe, die nur selten schwer erkrankt.
66% der Gesamtbevölkerung sind Stand heute vollständig geimpft.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat deshalb vorgeschlagen: Der Bundestag soll die sogenannte epidemische Notlage Ende November nicht weiter verlängern – also die gesetzliche Grundlage, auf der die Corona-Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht, Quarantäne und Testpflicht fußen.
Aber viele Landesregierungen lehnen diesen Vorschlag ab:
Zitat Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz
„Dass wir ab dem 25. November alle Maßnahmen aufheben, wird nicht realistisch sein, das weiß auch Jens Spahn. Und dass es nach Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der Pandemie gibt, das will niemand.“
Es sei falsch, zu früh Entwarnung zu geben. Auch Virologen warnen davor, die Schutzmaßnahmen bald aufzuheben. Das Coronavirus stelle noch mindestens bis zum nächsten Frühjahr eine zu große Gefahr dar.
Zumal noch niemand sicher einschätzen könne, wie groß das Risiko von Impfdurchbrüchen sei, also von Corona-Infektionen trotz Impfung. Auch die möglichen Langzeitfolgen einer Infektion seien noch zu wenig erforscht.
Und so werden die Corona-Schutzmaßnahmen wohl diesen Winter noch nicht verschwinden. Auch wenn das Schlimmste überstanden scheint.