Kampf gegen Afrikanische Schweinepest
Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest in Hessen, ungefährlich für Menschen, aber tödlich für die Tiere. Dieser Kampf ist teuer und könnte noch Monate andauern. Und deshalb sorgen sich die hessischen Landwirte weiter um ihre Zukunft. So auch ein Schweinezüchter aus Otzberg in der Nähe von Darmstadt.
Der Betrieb von Peter Seeger verkauft pro Jahr etwa 9.000 Schweine und befindet sich in der sogenannten Sperrzone 2, die als Maßnahme gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest eingeführt wurde. Seitdem unterliegt der Schweinehalter strengen Auflagen.
Peter Seeger, Schweinehalter
„Unsere Schweine in Zone 2 werden in Deutschland nur von einem Schlachthof abgenommen und der sitzt leider Gottes in Schleswig-Holstein in Kellinghusen. Und das ist halt ein riesiger Kostenfaktor die Tiere da hinzutransportieren. Der Aufwand mit Veterinärkontrollen, mit Blutproben ziehen ist immens. Und wir verlieren momentan am Schwein ca. 25 Euro. Das können wir auf Dauer nicht tragen. Wir müssen Löhne bezahlen, wir selber müssen von irgendwas leben.“
Bis August nächsten Jahres werden die Verluste noch von der Ertragsausfallversicherung des Betriebes aufgefangen – dann läuft diese aber aus und ein anhaltendes Minus würde den Schweinehalter schnell finanziell in die Knie zwingen.
Peter Seeger, Schweinehalter
„Jetzt geht es bei uns um die wirtschaftliche Existenz. Wir können hier nur weiterhin Schweine halten, wenn wir hier in der Region, vor Ort Schlachthöfe haben, die unsere Schweine schlachten dürfen und wollen. Das ist einmal Sache der Veterinärseite. Die Veterinäre in den Landkreisen müssen das zulassen in den Landkreisen, dass die Schweine regional geschlachtet werden. Aber auch die Abnehmer müssen bereit sein, die Tiere, auch wenn sie damit vielleicht etwas mehr Aufwand damit haben, hier für die Region auch zu verwerten.“
Um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen, hat das Hessische Landwirtschaftsministerium diese Woche eine Kampagne gestartet. Unter anderem sollen Plakate an Autobahnparklätzen die Bürger informieren und zur Mithilfe animieren. Denn gerade hier können sich Wildschweine anstecken, wenn sie sorglos weggeworfene, mit dem Virus infizierte Essensreste fressen.
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg wurden bisher 21 mit der Schweinepest infizierte Wildschweine gefunden. Und auch hier setzt man auf ein solidarisches Miteinander.
Lutz Köhler (CDU), 1. Kreisbeigeordneter Landkreis Darmstadt-Dieburg
„Da muss uns einfach der gemeinsame Willen zusammenführen, dass wir hier eine regionale Produktion haben wollen an Fleisch und dass wir auch in Zukunft hier in Hessen Schweinehaltung haben wollen für regionales, tierwohlgerechte Lebensmittel und dafür brauchen wir hier ein solidarisches Handeln von Bürgerinnen und Bürgern, von Jägern und Landwirten. Damit wir hier erfolgreich die Afrikanische Schweinepest bekämpfen können.“