Kampagne gegen Hate-Speech

Hass im Netz ist ein immer größer werdendes Problem. Von vielen verharmlost, birgt er große psychische Gefahren für diejenigen die angegriffen werden. Doch der Kampf gegen die Internetkriminalität ist schwierige. Oft wird Hatespeech gar nicht erst zur Anzeige gebracht. Das rheinland-pfälzische Familienministerium hat jetzt eine Kampagne gestartet, mit der der Hass bekämpft werden soll.

 

Ein junges Mädchen wird wegen ihrer Hautfarbe mit Hasskommentaren konfrontiert. Doch gemeinsam mit ihren Freunden geht sie dagegen vor und meldet die Kommentare. Mit der Kampagne „Scroll nicht weg!“, will das rheinland-pfälzische Familienministerium dazu aufrufen auch im Internet Zivilcourage zu zeigen und Hatespeech zu melden.
Katharina Binz (Familienministerin RLP): „Hass im Netz ist ein Phänomen von dem sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft betroffen sind. Aber vor allen Dingen junge Menschen sehr betroffen sind. Und unter den jungen Menschen auch nochmal besonders die Mädchen und jungen Frauen. Es kann traumatisierend wirken. Es führt zu Einsamkeitsgefühlen, Menschen ziehen sich zurück, sind tief verletzt, kommen über diese Diskriminierung, über diese Beleidigungen auch nicht hinweg. Vor allen Dingen wenn es geballt auftritt.“ 
Gemeinsam mit der Mainzer Produktionsfirma Kontrastfilm startet das Ministerium jetzt eine Kampagne gegen Hatespeech. In den sozialen Medien wie Instagram und TikTok erhält man Informationen wie man Hasskommentare melden kann. Besonders einfach geht das über die Meldefunktion des jeweiligen sozialen Netzwerks oder über die Onlinewache der rheinland-pfälzischen Polizei.
Josefina Dittmer (Projektleiter Kontrastfilm): „Man muss Hatespeech nicht alleine durchleben. Man muss die Angriffe nicht alleine bestreiten und dagegenreden. Sondern man kann sich Hilfe suchen. Sei es im privaten Umfeld oder von Lehrerinnen und Lehrern, Betroffenen, einer Beratungsstelle oder ähnlichem.“ 
Genaue Zahlen, wie viele Fälle von Hassrede in Rheinland-Pfalz vorkommen, liegen nicht vor. Doch Studien zeigen, dass schon rund ein Viertel der deutschen Internetnutzer Opfer von Hatespeech geworden sind. Die Kampagne soll ihnen jetzt helfen sich vor den Angriffen zu schützen.