Kabarettist wird Honorarprofessor

Er gehört sicherlich zu den bekanntesten Ärzten Deutschlands, die Rede ist von Eckart von Hirschhausen. Der bekannte TV-Doktor und Comedian wird nun Honorarprofessor an der Universität in Marburg. Als Dozent will Eckart von Hirschhausen den Spagat zwischen Spaß und dem nötigen Ernst wagen.

Immer mit einem Schmunzeln, so kennt man Eckart von Hirschhausen. Am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg will er den Studierenden etwas über menschliche Kommunikation zwischen Arzt und Patienten mitgeben. Das macht er sogleich in seiner Antrittsvorlesung klar und zitiert dafür aus einem seiner Bücher: Ein Praxisbesuch aus Patientensicht.
Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Honorarprofessor Universität Marburg: „Dann geht’s um die Ansprache: Wie werde ich aufgerufen? Persönlich vom Arzt – drei Punkte. Von der Sprechstundenhilfe mit Namen – zwei Punkte. Über Lautsprecher mit Namen – ein Punkt. Über Lautsprecher mit Diagnose – null Punkte. ‚Der Analabszess bitte in die Drei‘.“
Bekannt wurde Eckart von Hirschhausen als TV-Moderator und Comedian, durch eigene Stiftungen wie „Humor hilft Heilen“ oder gar als Zauberkünstler. Etwas Magie will der gebürtige Frankfurter auch in seinen Vorlesungen versprühen und Medizin und Patienten einander näher bringen.
Dr. Eckart von Hirschhausen, neuer Honorarprofessor Universität Marburg: „Meine Kunst bestand immer darin, die Dinge erstmal zu recherchieren und dann so zu erzählen, dass jeder möglichst versteht: Aha, da steckt etwas dahinter, aber ich habe es trotzdem verstanden. Dass diese Kunst heute mit einer Professur geehrt wird, das macht mich fast sprachlos. Aber dann wäre ich ein schlechter Lehrender.“
Sprachlos ist Eckart von Hirschhausen bei seinem Antritt sicher nicht, schließlich hat er jahrelange Übung. In den vergangenen fünf Jahren hielt er in Marburg bereits Gastvorlesungen ab, bei denen die Hörsäle fast aus allen Nähten platzten. Seine Stelle als Honorarprofessor tritt der 54-Järige nun ehrenamtlich an. Vom neuen Thema sind die Studierenden begeistert, die persönlichen Wirkung als Arzt.
Hanna Burow, Medizinstudentin: „Ich glaube, davon kann ich mir nochmal sehr viel mitnehmen. Das ist ein super Reminder. Wir lernen das zwar im Studium, es wird angeschnitten. Aber Eckart von Hirschhausen behandelt dieses Thema nochmal ganz besonders.“
Louis Schäfer, Medizinstudent: „Wobei Eckart von Hirschhausen es wirklich immer schafft, Beispiele zu nennen, die einem in Erinnerung bleiben. Wo man sich vielleicht selbst mal in einer ähnlichen Situation wiederfinden kann.“
Die Idee, den prominenten TV-Doktor zu verpflichten, kam von seinem langjährigen Bekannten Jürgen Schäfer. Der Leiter des Zentrums für unerkannte Krankheiten, durch seine preisgekrönten Vorlesungen besser bekannt als „deutscher Dr. House“, lobt Eckart von Hirschhausen als Multitalent.
Prof. Jürgen Schäfer, Akademischer Direktor Universität Marburg: „Ein guter Freund von mir, der sagte: Eigentlich ist der von Hirschhausen ja ein wissenschaftlicher Zehnkämpfer. Überall aktiv. Ob das bei Depression ist, ob das bei Tumorvorsorge ist: Überall aktiv und das zeichnet wirklich so einen wissenschaftlichen Zehnkämpfer aus.“
Und selbst falls Eckart von Hirschhausens Vorlesungen angesichts Corona überwiegend online stattfinden sollten: Bei dem Promifaktor ist ihm die Aufmerksamkeit der Marburger Studenten jetzt schon gewiss.