Japan-Reise von Malu Dreyer geht zuende
Der letzte Tag der Japanreise der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer steht ganz im Zeichen der Katastrophe, die der Tsunami 2011 über Japan brachte. Auslöser war ein gewaltiges Seebebeben weit draußen im Pazifik, das turmhohe Flutwellen in Richtung schickte – mit Zerstörungen bislang ungeahnten Ausmasses bis weit ins Landesinnere.
Heute liegt der Pazifik friedlich da. Wir sind in Rikuzentanaka. Bis acht Kilometer tief ins Land hinterließ die Flut nur Verwüstung. Für die rund 6.300 Toten und Vermissten allein in der Präfektur Iwate wurde eine Gedenkstätte errichtet, dort, wo einst Tausende Pinien standen. Eine einzige hat die Flut überlebt. Dieser Ort der Erinnerung beeindruckt die Rheinland-Pfälzer. Die Bewohner des Ahrtals erlebten 2021 eine Jahrhundertflut: Auch dort sollen Gedenkstätten helfen, die Katastrophe verarbeiten zu können.
Heike Raab, Bevollmächtigte Rheinland-Pfalz für den Bund und Europa
„Wir nehmen mit, dass wir auch Raum für Gedenken geben müssen, das wollen wir ja auch aktiv tun. Und was wir hier in Japan lernen, ist, dass man übt, wie man mit Katastrophen umgeht von der Schule bis ins Erwachsenenleben hinein und dass Warnung eben auch eine ganz wichtige Rolle spielt.“
Was ist die Lehre aus der Katastrophe? Die Japaner formulieren sie so:
Professor Andreas Regelsberger, Japanexperte Universität Trier
„Dieses Motto oder Konzept gilt gewissermaßen für das ganze Museum und bedeutet frei übersetzt: Leben retten, zusammen mit dem Meer und dem Land leben.“
Im neuen Kontrollzentrum der Küstenstadt Stadt Miyako können Bilder von bis zu 40 Kameras eingespielt werden. In diesem Raum würde im Fall der Fälle auch der Krisenstab arbeiten. Zweimal im Jahr finden Katastrophenschutzübungen für die ganze Bevölkerung statt.
Kirstin Eisenhauer, Brand- u. Katastrophenschutzinspekteurin Rheinland-Pfalz
„Was wir hier gelernt haben, ist einfach, dass es unendlich wichtig ist, die Bevölkerung für Ihre eigene Situation, für die Gefahren, die auf sie zukommen können, jetzt durch die zunehmenden Extremwetterereignisse, zu sensibilisieren. Und auch ihnen Handlungskompetenzen an die Hand zu geben für diese Situationen, in die sie geraten können.“
Den freien Blick aufs Meer: Ihn gibt es nicht mehr in Yamada. Eine mächtige Deichmauer trennt die Stadt von der See. Der Tsunami vernichtete fast jedes zweite Haus, auch Schulen und Kindergärten. Beim Wiederaufbau dieser Kita halfen Spenden von vielen Rheinland-Pfälzern. “Die Kinder sind dank Ihnen groß geworden.“, heißt es hier in Yamada.
Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Partnerschaft weiterleben wird mit Japan. Und das ist in der heutigen Zeit ganz besonders wichtig, dass von People zu People, sag ich immer, Menschen zu Menschen mit einer Partnerschaft und Freundschaft pflegen. In einer Zeit, wo wir so viel Krieg und Unfrieden haben, ist das ein ganz besonderer Leuchtturm hier für uns im Bundesland.“