Jacqueline Lölling – Olympiahoffnung im Skeleton

Morgen in einer Woche geht’s los mit den Olympischen Winterspielen in Peking. Mit dabei sind sechs hessische Athleten und eine Sportlerin aus Rheinland-Pfalz. Jacqueline Lölling aus Brachbach im Westerwald ist eine der deutschen Hoffnungen im Skeleton.

Mit dem Kopf voraus durch den Eiskanal und das möglichst schnell, darin ist die 26-Jährige Weltspitze. Zweimal schon konnte sie den Gesamtweltcup für sich entscheiden und bei den letzten Olympischen Spielen gewinnt sie die Silbermedaille
Eva Dieterle, Moderatorin: Aktuell befindet sich Jacqueline Lölling im Quarantäne-Trainingslager in Kienbaum bei Berlin. Und von dort aus ist sie uns jetzt zugeschaltet. Jacqueline Lölling, schön, dass das geklappt hat. Hallo.
Jacqueline Lölling, Olympia-Silbermedaillengewinnerin Skeleton: Hallo, sehr gerne.
Dieterle: Übermorgen geht’s für euch los nach Peking. Dabei war ja noch lange gar nicht klar, ob Sie überhaupt nominiert werden, weil diese Saison nicht ganz so gut für Sie gelaufen ist. Wie erleichtert sind Sie, dass es jetzt doch klappt?
Jacqueline Lölling, Skeleton-Pilotin aus dem Westerwald: Ja, sehr erleichtert, also jetzt wirklich sehr erleichtert und auch voller Vorfreude. Ja, war kein einfaches Jahr für mich, habe ich mir ganz anders vorgestellt, die Olympiasaison. Dann war es meine schlechteste Saison im Weltcup, die ich bis jetzt gefahren bin. Und ja, am Ende hat es trotzdem gereicht und ich habe das Vertrauen bekommen. Und jetzt versuche ich mein Bestes zu geben und bin motiviert.
Dieterle: Bei den Olympischen Spielen vor vier Jahren haben Sie Silber gewonnen. Da kann das Ziel doch jetzt eigentlich nur sein, wieder eine Medaille mit nach Hause zu bringen, oder?
Lölling: Ja, natürlich. Also das wäre natürlich sehr schön und der größte Traum, wenn das noch mal funktioniert. Aber für so eine Medaille muss natürlich alles zusammenpassen an den zwei Tagen der Rennen und ja, ich werde mein Bestes geben, versuch trotz allem die Spiele zu genießen und mal schauen, was am Ende dabei rauskommt.
Dieterle: Eigentlich sind Olympische Spiele ja ein großes internationales Sportfest. In diesem Jahr wird das anders sein, die Spiele in China fallen mitten in die Corona-Pandemie und vor Ort gelten strenge Regeln und Kontaktbeschränkungen. Sie haben vorhin gesagt, Vorfreude ist da und die kann auch die Maßnahmen nicht trüben, oder?
Lölling: Nein, ich glaube, wir sind uns alle bewusst, dass es wahrscheinlich andere Spiele werden, als ich sie jetzt zum Beispiel 2018 erlebt habe. Aber ja, ich glaube, man sollte trotzdem den Fokus und die Freude auf das Sportliche lenken. Und ein großes Sportfest ist es ja trotzdem. Wir kommen trotzdem alle aus aller Welt zusammen, aus allen verschiedenen Sportarten, was man ja sonst auch nie erlebt. Dann gibt es vielleicht nicht die Feiern und Aktivitäten drumherum. Man wird sich keine anderen Wettkämpfe anschauen können. Das ist natürlich alles sehr schade und traurig, aber trotzdem ist es irgendwie der Traum von jedem und wir haben dafür die letzten vier Jahre gekämpft und gearbeitet und dann hoffe ich, dass es trotzdem diesen olympischen Flair gibt.
Dieterle: Jaqueline, wir drücken Ihnen die ganz fest die Daumen. Alles Gute und danke für das Interview.
Lölling: Danke sehr gern.