Ironman in Frankfurt
Es ist die ultimative Herausforderung für den menschlichen Körper: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss ein Lauf über die Marathon-Distanz von 42,195 Kilometern. Gestern war wieder Ironman – die Triathlon-Europa-meisterschaft in Frankfurt – und das mit dem Aushängeschild, dem zweimaligen Weltmeister Patrick Lange aus dem nordhessischen Bad Wildungen. Für ihn ist es bislang aber in Frankfurt noch nie so richtig rund gelaufen – leider auch gestern nicht.
Die Leiden des Patrick Lange, sie finden ein Ende nach sieben Stunden und 39 Minuten. Die zweitschnellste Zeit, die er je über die Ironman-Distanz absolviert hat, und trotzdem nur Platz 8 nach einem, aus Langes Sicht, richtig schlechten Rennen.
Patrick Lange, 8. Platz Ironman Frankfurt
„Habe das Schwimmen halt total in den Sand gesetzt und das kann man sich bei dem Niveau nicht mehr erlauben. Total herausfordernd, dann auch immer noch im Rennen zu bleiben und sich bis zum Schluss auch noch 100 Prozent maximal zu quälen. Das fällt natürlich nicht leicht.“
Der Start des Rennens ist bereits in aller Früh, um kurz vor halb sieben, für die gut 90 Profis. Zehn Minuten später stürzen sich dann rund 3.000 Amateursportler aus 61 Nationen in den Langener Waldsee. Nach einer guten Dreiviertelstunde geht’s für die Ersten raus aus dem Nass auf die nasse Radstrecke. Da hat Lange bereits vier Minuten Rückstand. Und auch auf der Radstrecke läuft es nicht besser, trotz wie gewohnt Tausender Fans am Streckenrand, die ihn und die anderen Eisenmänner und -frauen unterstützen.
Max Wulff
„Ich komme auch aus der Nähe, komme hier aus der Nähe und macht immer Spaß, hier in Frankfurt zuzugucken und das ist schon auf jeden Fall immer ein cooles Erlebnis.“Petra Petzold
„Ist eine super Stimmung, wo die Radfahrer herfahren, wo die Strecke sich teilt.“Stefan Albinsky und Mia Alva
„Von morgens angefangen bis zum letzten Läufer. Also besonders schön ist es dann immer um 22 Uhr, wenn der Letzte ins Ziel kommt.“ – „Zu sehen, wie alle zusammenkommen und friedlich sind und sich gegenseitig unterstützen.“
Beim Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke beträgt Langes Rückstand zwölf Minuten. Er kämpft mit Schmerzen, der Sieg ist futsch.
Besser läuft es beim Norweger Kristian Blummenfelt. Er ist bei Olympia in Paris auf der Kurzstrecke an den Start gegangen und will in Frankfurt eigentlich nur seine Form testen. Obwohl er sich auf der Laufstrecke zwischenzeitlich übergeben muss, kommt er als Erster ins Ziel.
Kristian Blummenfelt, Sieger Ironman-EM Frankfurt 2024
„Ich habe mich gut gefühlt beim Laufen. Schon als ich losgelaufen bin. Und dann hab ich versucht, alles rauszuhauen und zu schauen, wie lange ich durchhalte. Und glücklicherweise habe ich bis zur Ziellinie durchgehalten.“
Blumen für Blummenfelt, Lange hingegen ist geschlagen. Ende der Woche wird der Nordhesse 38. Wie geht es jetzt weiter mit der Karriere?
Patrick Lange, zweimaliger Ironman-Weltmeister
„Besser werden, weiterhin daran glauben, noch ein drittes Mal Weltmeister zu werden, auch wenn das jetzt nach so einem Finish natürlich extrem schwer fällt. Aber, ja, einfach weiter ackern, weiter arbeiten und die Hoffnung nie verlieren.“