Infoveranstaltung zur „Woche der Wärmepumpe“ in Bingen

Geht es nach Klimaschutzminister Robert Habeck, sollten mehr Haushalte auf eine Wärmepumpe umsteigen – die ist zwar weitaus umweltfreundlicher, aber nach wie vor teuer und umstritten. Diese Woche können sich Bürger bei der Woche der Wärmepumpe informieren. Wir waren bei einer Veranstaltung in Bingen dabei.

Hier dreht sich heute alles um die Wärmepumpe. In Bingen am Rhein können sich die Bürger darüber informieren, inwiefern diese Heiztechnologie für sie infrage kommt und welche Fördermöglichkeiten es gibt. Energieberater, Geldinstitute, das Handwerk und die Verbraucherzentrale stehen als Ansprechpartner bereit.
Heidrun Vollmer
„Mal sehen, was es an Wärmepumpen gibt, an verschiedenen, und was es tatsächlich an Förderung gibt. Und ob das für uns interessant ist. denn wir sind ja schon länger jung, muss ich das jetzt investieren oder fahre ich mit dem Geld nochmal rund um die Welt?“
Aktuell heizen in Rheinland-Pfalz rund acht Prozent der Privathaushalte mit einer Wärmepumpe, Tendenz steigend. Im Bundesdurchschnitt sind es sechs Prozent. Auch wenn die Geräte in Anschaffung und Einbau nach wie vor teuer sind – über die Jahre zahlen sie sich aber aus, sagt Alexander Kuhn von der Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Alexander Kuhn, Energieagentur Rheinland-Pfalz
„Wir haben sozusagen eine hohe Effizienz bei der Wärmepumpe, weil wir einfach viel mehr Wärme rauskriegen wie wir beispielsweise Strom reinstecken.“
Allerdings sei die Technologie nicht für jedes Gebäude geeignet.
Alexander Kuhn, Energieagentur Rheinland-Pfalz
„Wenn ein Gebäude dünne Wände hat, nie was dran gemacht wurde, auch nie gedämmt wurde, Dach, Keller immer noch das gleiche, dann müsste man halt wirklich mal überprüfen, wie es mit dem Verbrauch aussieht und dann würde man eher mal andere Sachen voranziehen.“
Angetrieben wird die Wärmepumpe mit Strom. Dieser lässt sich durch Wind- und Solarkraft gewinnen. Eine nachhaltige Lösung also. Eine steigende Zahl an Wärmepumpen bedeutet aber auch einen deutlich höheren Strombedarf. Das könnte zu Engpässen in der Stromversorgung führen. Gerade dann, wenn mal kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. An der Technischen Hochschule in Bingen hat Martin Pudlik, Professor für Regenerative Energiewirtschaft, mit seinen Studenten eine Technologie entwickelt, die dieses Risiko minimieren soll. Ein Zusatzmodul für die Wärmepumpe, das Zugriff auf Wetterdaten und Strompreise hat.
Prof. Martin Pudlik, Energieforscher Technische Hochschule Bingen
„Dann erkennt die Wärmepumpe: Okay, in den nächsten Stunden ist der Strom billig, weil eben die Windenergie viel Strom produziert und die PV. Und dann reagiert die Wärmepumpe und sagt: Okay, dann befülle ich jetzt den Wärmespeicher, um mich dann später – weil die Wärmepumpe kann dann auch in die Zukunft gucken, also in den Wetterbericht und auch in die Preiszeitreihe von der Strombörse – um später mich abzuschalten, damit der jeweilige Verbraucher eben von den günstigeren Preisen dann profitieren kann und natürlich auch das Stromnetz stabilisieren kann.“
Voraussetzung für diese Technologie sei aber ein integrierter Wärmespeicher.
Über Projekte wie diese informiert die Hochschule auch auf der Veranstaltung rund um die Wärmepumpe. Mehr Aufklärung wie bei der Woche der Wärmepumpe soll dazu beitragen, dass mehr Bürger auf die neue nachhaltige Technologie umsteigen.