Immer mehr Zuschauer bei den Eintracht-Frauen

Es tut sich was im Frauenfußball. Zuerst die erfolgreiche Europameisterschaft im Sommer, dazu die breiten Diskussionen um Equal Pay, also gleich hohe Prämien für die Nationalmannschaft, und jetzt erlebt auch die Bundesliga einen Zuschauerboom. An den ersten sieben Spieltagen kamen bereits mehr Fans in die Stadien, als in der gesamten vergangenen Saison. Dazu gibt es einen neuen TV-Rechte-Vertrag, der viel mehr Geld verteilt. Und auch bei den Bundesliga-Teams tut sich was.

Gute Laune bei den Frauen von Eintracht Frankfurt. Direkt vorm Deutsche Bank Park wird trainiert. Ab jetzt dauerhaft. Hier, wo sonst die Männer schwitzen.
Tanja Pawollek, Kapitänin Eintracht Frankfurt
„Wir haben uns riesig darüber gefreut, dass wir hier jetzt am Deutsche Bank Park trainieren dürfen, wie die Männer. Sind natürlich ganz andere Trainingsbedingungen, die Plätze sind viel besser. Man fühlt sich auch so ein bisschen heimischer. So ein bisschen: Okay, man spielt wirklich bei der Eintracht.“
Die SGE-Frauen sind also in ihrem Zuhause angekommen. Außerdem ist die Eintracht ein Zuschauer-Magnet:
Zu den Heimspielen kommen im Schnitt 7.500 Zuschauer.
In der vergangenen Saison waren es nur 1.500.
Das muss er wohl sein, der oft zitierte EM-Effekt.
Niko Arnautis, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ich glaube schon, dass da eine gewisse Euphorie rübergeschwappt ist in die Bundesliga. Und nicht nur in Frankfurt, sondern in anderen Stadien zeigt man, dass man guten Fußball präsentiert und die Menschen nehmen das immer mehr an und von daher sind wir auf einem tollen Weg.“
Es gibt also bessere Bedingungen.
Und die Bundesliga-Vereine dürfen sich über mehr Geld freuen, denn der Deutsche-Fußball-Bund hat einen neuen TV-Rechte-Vertrag abgeschlossen. Der garantiert mehr als fünf Millionen Euro pro Saison.
Das sind 16-Mal höhere Einnahmen als im aktuellen Vertrag. Ein großer Sprung nach vorne.
Dazu gibt es neue Anstoßzeiten. Zum Beispiel ein Spiel am Montagabend. Ein Alleinstellungsmerkmal für die Frauen-Bundesliga.
Sabine Mammitzsch, DFB-Vizepräsidentin
„Das sind so Dinge, wo man sagt: Das sind so Lücken. Und wenn wir diese Pakete schnüren, dann können wir tatsächlich auch für Attraktivität und Sichtbarkeit sorgen. Und das heißt dann, wer montagabends den Fernseher einschalten und Fußball gucken möchte, der sieht dann Frauenfußball.“
Also schöne neue Welt im Frauenfußball?
Der Sportwissenschaftler Ulrich Frick sagt: Vorsicht. Eine Euphorie nach einem großen Turnier, das hatten wir schon öfter.
Dr. Ulrich Frick, Sportwissenschaftler Universität Frankfurt
„Da gab es dann … so und so … Bisher flaute diese Euphorie aber immer nach einer Weile wieder ab. Jetzt gibt es immerhin richtige Weichenstellungen..“
Dazu bleiben weiterhin altbekannte Baustellen, denn noch immer gibt es Bundesliga-Spielerinnen, die nebenbei arbeiten müssen.
Im Frauenfußball ist etwas ins Rollen gekommen.