Im Interview: Der Kapuzinermönch Bruder Paulus
Kurz vor Weihnachten sprechen wir traditionell mit dem bekanntesten Fernseh-Mönch Deutschlands: Bruder Paulus aus Frankfurt. Seit Jahrzehnten setzt sich der Großstadt-Seelsorger für Menschen am Rande unserer Gesellschaft ein.
Wenn alle möglichst zu Hause bleiben sollen, man selbst aber kein zu Hause hat:
Obdachlose gehören zweifellos zu denjenigen, die die Corona-Krise besonders hart getroffen hat. Überfüllte Notunterkünfte, geringe Spendenbereitschaft, kaum noch Pfandflaschen: Umso wichtiger also, dass Menschen in Not in diesen schweren Zeiten Unterstützung finden.
So oft wie möglich geht Bruder Paulus raus auf die Straße, hin zu den Menschen: Etwa auf die Zeil, wo er mit Obdachlosen ins Gespräch kommt und sie in den Franziskustreff einlädt.
Hier im Liebfrauenkloster bekommt jeder für gerade einmal 50 Cent ein reichhaltiges Frühstück. Ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die wenig oder gar nichts haben. Wegen Corona ist der Aufenthalt im Frühstücksraum zurzeit auf 15 Minuten begrenzt. Für seelischen Beistand bleibt da nur wenig Zeit – mehr als ein kurzes Gespräch ist momentan nicht drin.
Was bleibt, ist die Arbeit auf der Straße – oder auch unter der Brücke. Und natürlich der Gottesdienst für alle Gläubigen in der Liebfrauenkirche.
Doch auch hier geht es zurzeit nicht ohne Einschränkungen: Um die Sicherheitsabstände zu wahren, dürfen höchstens 80 Besucher an der heiligen Messe teilnehmen. Mit Voranmeldung und unter Beachtung der 3G-Regel.