„Ich muss mich erst mal sammeln“
Das kennt wohl jeder: Wer sich daheim auf dem Dachboden oder im Keller umschaut, stellt jedes Mal fest: Da hat sich in all den Jahren eine Menge angesammelt. Bei Museen ist das nicht viel anders – meist sogar eine gehörige Nummer größer. Grund genug für das Hessische Landesnuseum Darmstadt, schlummernde Schätze mal wieder zum Vorschein zu bringen. Vom Gemälde bis hin zum ausgestopften Storch. Zwei Künstler durften sich in den verschiedenen Sammlungen und Depots umsehen und zusammenstellen, was sie wollten. Frei nach dem Motto: „Ich muss mich erst mal sammeln“.
Diese antike Skulptur scheint etwas skeptisch zu schauen und auch verloren so zwischen Vögeln wie einem ausgestopften Storch oder einer leuchtenden Eule. Vieles stammt aus den Depots, einige Skulpturen haben Knebl und Mata selbst gemacht. Die weltberühmten österreichischen Künstler zeigen auf der Biennale in Venedig, in Wien und jetzt auch in Darmstadt ihre etwas verrückten Ausstellungen.
Jakob Lena Knebl, Künstlerin
„Humor ist eine extrem wichtige Regung. Also, wenn wir über etwas lachen können, verlieren wir die Angst, wir können uns annähern, aber wir können uns auch nicht wehren. Und das Ganze soll auf Augenhöhe passieren. Also es soll im Idealfall auch Menschen ins Museum holen, die sonst nicht ins Museum gehen.“
Keine Angst vor großer Kunst. Hier soll die Hemmschwelle heruntergefahren werden. Und die Künstler stellen die Frage, was wir eigentlich als Kunst ansehen. Das Schöne, das Seltene, oder auch das Ausgefallene? Die Ausstellung „Ich muss mich erst mal sammeln“ zeigt vieles. Weltberühmtes und auch in Vergessenheit geratenes.
Gabriele Mackert, Kuratorin der Ausstellung
„Ja, tatsächlich, es gibt Objekte und auch Malereien, die ich vorher noch nie im Depot erblickt habe. Und das ist wirklich das Schöne daran, dass hier auch Dinge ausgestellt sind, die noch nie oder mindestens sehr lange hier im Museum bei uns nicht zu sehen waren.“
Alles wirkt wie zufällig zusammengestellt, wie eine vollgestopfte Wohnung. Das Künstlerduo ist tagelang durch die Museumsdepots gelaufen und hat sich Objekte für die Ausstellung ausgesucht, die keinesfalls nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt sind. Hier hat alles seine Ordnung.
Jakob Lena Knebl, Künstlerin
„Wenn Sie eine Vase geschenkt bekommen und sie in ihrer Wohnung platzieren, wissen Sie, wo, oder?“