Hunde in Frankfurter Park vergiftet

Eine schreckliche Tat in Frankfurt: Bis zu 30 Hunde sollen in einem Park vergiftet worden sein, mindestens sieben sind tot. Die Polizei sucht nach dem Täter. Wir haben mit Betroffenen und Anwohnern gesprochen.

Trauer im Bonifatiuspark im Frankfurter Stadtteil Riedberg. Viele Hundebesitzer und Anwohner können die entsetzliche Tat noch immer nicht begreifen. So wie Olaf Peukert. Er war am Freitagmorgen mit seinem Hund Blacky Gassi. Kurz darauf bricht der schwarze Mischling zusammen und ringt mit dem Tod.
Olaf Peukert, verlor seinen Hund Blacky
„Er hat mich mit großen Augen angeschaut, ja so: ‚Irgendetwas stimmt nicht mit mir, hilf mir!‘ Und dieses Gefühl dieser Ohnmacht. Ich habe ihn mir dann gleich gepackt, ins Auto und bin in die Klinik gefahren. Aber dieser hilfesuchende Blick, den kriege ich auch nicht mehr aus dem Kopf.“
Nach vier Stunden hat Blacky den Todeskampf verloren, er wird nur elf Monate alt. Auch viele andere Hundebesitzer sind an diesem Morgen im Park unterwegs, unter ihnen Beate Matzollek. Plötzlich entdeckt sie unter mehreren Parkbänken eigenartige Köder. Schnell ist ihr klar: Es könnte Gift sein. Sie sammelt so viele Köder wie möglich ein und bringt sie sofort zu einem Tierarzt.
Beate Matzollek, Hundebesitzerin
„Als ich in der Praxis ankam, saß da auch schon eine Familie, die ich kenne, wo der Hund dann auch ums Leben gekämpft hat. Dann habe ich das dem Doktor erzählt, habe ihm auch die Bilder gezeigt, die ich gemacht habe. Daraufhin hat er gemeint, ich soll ihm das Tütchen bringen, er will eine Schnellanalyse machen.“
Das Ergebnis des Schnelltests: ein Giftcocktail aus Heroin und Amphetamin. Beate Matzollek bringt die Köder zur Polizei, doch für viele Hunde kommt ihr Einsatz zu spät. Bei der Polizei werden sieben Todesfälle gemeldet, es könnten aber noch mehr sein. Die abschließende Giftanalyse der Polizei steht noch aus, die Fahndung nach dem Täter läuft auf Hochtouren. Die Tierschutzorganisation PETA hat eine Belohnung über 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt.
Erst vor wenigen Wochen wurde ein Teil des Bonifatiusparks als Hundewiese ausgewiesen. Obwohl die Polizei den Park jetzt verstärkt kontrolliert, fürchten Spaziergänger um das Leben ihrer Vierbeiner.
Linda Hoogerbrugge, Hundebesitzerin
„Wenn ich mit unserem Hund gehe, nehme ich sie auch nur an der kurzen Leine. Ich lasse sie nicht frei laufen. Hier ist so viel Gift ausgelegt worden, das kann an einer anderen Ecke genauso passieren. Und man will seinen Hund nicht verlieren.“
Markus Kalmes, verlor seinen Hund Daigo
„Das wir hier in einem Vorzeigeviertel am Riedberg, wo so viele Familien wohnen, es jetzt auf einmal hier mit angeblich 30 vergifteten Hunden, mit Heroin vergiftet, zu tun haben – das birgt für mich ein enormes kriminelles Risiko.“
Auch Markus Kalmes hat seinen Hund verloren, Daigo wurde nur zwei Jahre alt. Ein ganzer Stadtteil hofft, dass der Täter schnell gefasst. Die Trauer der betroffenen Familien wird das aber wenig lindern können.