House of Galleries in Frankfurt
Wo vor nicht gar so langer Zeit Bankenchefs ihre Büros hatten, hängt an diesem Wochenende Kunst. Der insolvente Trianon-Wolkenkratzer in Frankfurt wird zur Pop-up-Location für Fotografie, Malerei und Skulpturen, zum House of Galleries. Mal eine andere, kreative Idee gegen den Leerstand der Bürohochhäuser der Mainmetropole.
Es gehört zur Skyline von Frankfurt und zu den zehn höchsten Wolkenkratzern Deutschlands. Und jetzt ist das 168 Meter hohe Trianon ein Ausstellungsgebäude auf Zeit. Genauer: das 43. und 44. Stockwerk, die ehemaligen Chefetagen einer Bank. Hier wird bis Sonntag Kunst von insgesamt 29 Galerien gezeigt. Hirofumi Fujiwara kommt aus Hamburg an den Main und zeigt hier seine Skulpturen.
Hirofumi Fujiwara, Künstler
„Die Figuren bestehen aus einer Mischung von meiner Fantasie und meiner Umgebung, die ich gesehen habe, oder ich setze mich auch gerne auf die Straße, gucke mir Leute an und dann sammle ich modulweise und das baue ich zusammen alles auf, dann mache ich eine eigene Figur fertig, um eine Frage zu stellen, was Realität bedeutet.“
Die Realität von Frankfurt bedeutet Leerstand vieler Bürohochhäuser. Die Idee, zwei Etagen des Trianon für eine Pop-up-Ausstellung zu nutzen, stammt von Frankfurter Galeristen. Das „House of Galleries“ wird vom hessischen Wirtschaftsministerium gefördert.
Barbara von Stechow, Galeristin
„Die Idee ist uns vor anderthalb Jahren gekommen, dass wir ein gemeinsames Projekt machen wollen. 15 Frankfurter Galerien. Und 15 Frankfurter Galerien laden 15 ihrer Freundesgalerien aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland ein.“
So kommt wenigstens für ein paar Tage wieder Leben in die Chefetagen des Wolkenkratzers. Christopher Fries ist aus Tirol angereist. Was modern aussieht, ist durch die griechische Mythologie inspiriert.
Christopher Friess, Künstler
„Wenn man dieses Wort nimmt, Thyself, das kommt vom delphischen Orakelspruch. Es geht darum, dass man sich selbst erkennt, dass man quasi unter den Göttern ist, dass man nicht den Göttern gleich steht.“
Ziemlich weit oben steht hier alles aber schon. Wenn auch nicht jedes Kunstwerk ganz real ist. Augmented Reality zeigt der Frankfurter Galerist Daniel Schierke. Kunst mit passendem QR-Code-Teppich.
Daniel Schierke, Galerist
„Ich glaube, dass man sich hier treffen wird und dass die Kunst einfach ein tolles Medium ist, um die Menschen zusammenzubringen und ein schönes Event für Frankfurt hier.“