Hessischer Tierschutzpreis für die Kellerranch in Weiterstadt

Jedes Jahr verleiht das Hessische Umweltministerium den Tierschutzpreis. Mit diesem wird das Engagement von Bürgern oder Organisationen gewürdigt, die sich für den Tierschutz einsetzen. Im wahrsten Sinne des Wortes preiswürdig ist die Kellerranch in Weiterstadt.

Eine Raubkatze, die als Haustier gehalten wurde, ein Esel den niemand mehr wollte. Die Kellerranch in Weiterstadt ist eine in ganz Deutschland bekannte Aufnahmestation für Tiere, die von Privatleuten, oder auch von Zirkussen nicht artgerecht gehalten werden. Karl-Heinz Keller versucht so viele wie möglich auf seiner Ranch unter zu bringen.
Karl-Heinz Keller, Leiter der Keller-Ranch
„Wir haben immer so zwischen 300 und 350 Tiere. Ich mache es, weil man ein bisschen verrückt ist, muss man dazu sagen. Sonst wird man es nicht machen. Ich hatte einen sehr guten Job, ich habe gut Geld verdient, ich hatte zwei Häuser. Die haben wir alle verkauft, alles schon hier reingesteckt, den Job habe ich aufgehört, um hier das zu machen. Ein bisschen verrückt muss man schon sein, sonst kann man das nicht machen.“
Früher stand hier der Hof von Karl-Heinz Kellers Eltern. Seit 1995 leitet der Hundenarr die Ranch. Asyl gewährt er nicht nur eher exotischen Tieren, auch das Tierheim von Weiterstadt ist auf dem 10.000 Hektar großen Grundstück untergebracht. Gerade warten vier Hunde aus der Ukraine auf ein neues Herrchen oder Frauchen.
Sebastian, Tierpfleger
„Genau, die haben wir halt, sind ja Straßenhunde, die sind gefunden worden, die sind dann zu uns nach Deutschland gekommen, halt dann von Tierheim zu Tierheim weitergegeben worden.“
Manche Tiere verbringen hier ihren Lebensabend, andere sind beschlagnahmt worden. Die Kellerranch arbeitet eng mit den Behörden zusammen. Fünf Tierpfleger sind fest angestellt, es gibt Auszubildende und ehrenamtliche Mitarbeiter. Das Futter für die Tiere besteht hauptsächlich aus ausgemusterten Lebensmitteln von Supermärkten. Sigrun sortiert gerade Gemüse. Sie arbeitet ehrenamtlich, zweimal die Woche.
Sigrun, ehrenamtliche Mitarbeiterin
„Toilettenwagen putzen, Futter holen, Futter sortieren, Blumen pflanzen.“
Hinter der Kellerranch steht ein Verein mit 500 Mitgliedern. Für den Preisträger des Tierschutzpreises gab es 7.000 Euro vom Land Hessen. Die sind bereits ausgeben, denn auch hier sind die Energiekosten gestiegen, monatlich sind allein rund 3.200 Euro für Strom fällig.
Karl-Heinz Keller, Leiter der Kellerranch
„Aber dass es offiziell Geld gibt … Nicht hier ihr zwei! … dass es offiziell Geld gibt, für Auffangstationen, Tierschutzvereine gibt es nicht in Deutschland. Wir leben nur von Spenden und sind sozusagen, für jeden Euro, den wir bekommen, sind wir froh.“
Wenn es Tieren schlecht geht, dann hilft die Kellerranch. Dafür gab es den hessischen Tierschutzpreis. Wer dem Verein helfen will: am 4. September ist Tag der offenen Tür. Besucher und Spenden sind dann herzlich willkommen.