Hessische Schneeflug-Meisterschaften in Marburg

Sie glauben Schneepflugfahren ist nur was für den Winter? Dann täuschen Sie sich! Denn in Marburg fand heute die 3. Hessische Meisterschaft im Schneepflugfahren statt. Und das bei strahlendem Sonnenschein, ganz ohne Schnee und Eis. Auch wenn es sich in erster Linie um eine Spaßveranstaltung handelt – der Wettkampf hat auch einen ernsten Hintergrund.

Einen Reifenstapel in Zielbereich platzieren, den Schneepflug punktgenau absetzen oder bei der Fahrt über eine Rampe Kegel verschieben – aber möglichst nur die oberen drei. Nur drei von insgesamt zehn Aufgaben, die alle Teilnehmer der 3. Hessischen Meisterschaft im Schneepflugfahren in Marburg heute meistern müssen. Mit dabei: Teams von Straßenmeistereien aus ganz Hessen. Neben dem Spaß bringt der Wettkampf vor allem auch eins: Übung!
Dr. Rupert Pfeiffer, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr Hessen Mobil
„Der Sinn ist natürlich, dass man sich auch über den Sommer mit den Schneepflügen und dem Gerät auseinandersetzt, dran bleibt. Und gerade für so einen Wettkampf sehr genau üben fördert die Fähigkeiten, die Fertigkeiten. Und das führt dazu, dass im Winter dann auch der Winterdienst besser durchgeführt werden kann. Die Handhabung des Gerätes, ob da jetzt Schnee davor ist oder man einen Holzkegel runterschiebt. Es ist dasselbe Gerät, derselbe Schneepflug, es ist nur eine andere Aufgabe.“
Übung für den Einsatz bei Schnee und Eis: eine besonders enge Streckenstelle, die einer Fahrt durch eine Rettungsgasse gleicht. Anders als beim Einsatz im Winter, besteht hier jedes der insgesamt 16 Teams aus Fahrer und Beifahrer. Nur so kann der Slalom rückwärts bei ausgeschalteter Rückfahrkamera bewältigt werden.
Daniel Römer, Fahrer der Straßenmeisterei Kemel
„Mein Beifahrer hat die komplette rechte Seite im Blick. Und ich die ganze linke Seite im Blick. Mit dem Pflug, der vorne dran ist, der hat eine extreme Breite von 3,80 Meter. Ich kann gar nicht alles überschauen. Deswegen ist die Kommunikation zwischen Fahrer und Beifahrer das A und O. Wenn das nicht funktioniert, funktioniert auch der Parcours nicht.“
Auch hier kommt es wieder auf Präzision im Umgang mit dem sieben Tonnen schweren Fahrzeug an, um den Kegel im Zielbereich zu platzieren. Neben der Übung hat die Ausführung der Schneepflug-Meisterschaft im Sommer einen weiteren Grund.
Dr. Rupert Pfeiffer, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr Hessen Mobil
„Über den Winter haben wir Einsatzbereitschaft. Wir müssen jederzeit Winterdienst machen können. Und Winterdienst findet ja häufiger statt als nur wenn es schneit. Wenn die Temperatur um die null Grad ist, müssen wir raus und streuen.“
Während es abseits der Strecke etwas gemächlicher zugeht, kommt es bei der letzten Station des Parcours auf Geschwindigkeit an. Das Finale gewinnen wird das Team mit der besten Zeit und den wenigsten Fehlern.
Ja, und gewonnen hat am Ende das Team der Straßenmeisterei aus Frankenberg. Gemeinsam mit Platz 2 und 3 geht es für die Gewinner dann im Oktober zur Deutschen Meisterschaft in Rheinland-Pfalz! Wir wünschen viel Erfolg.