Hessens startet Pilotprojekt: Ukrainisch als zweite Fremdsprache
Mehr als eine Million Ukrainer sind wegen des russischen Angriffs auf ihre Heimat nach Deutschland geflohen. Darunter auch viele Kinder – Der Krieg hat auch ihre Bildungslaufbahn unterbrochen. An 17 hessischen Schulen gibt es jetzt ein deutschlandweit einmaliges Pilotprojekt, das die Bildungschancen und Zukunftsperspektiven ukrainischer Kinder verbessern soll: Ukrainisch als zweite Fremdsprache.
Lehrerin: „Herr Minister, sagen Sie bitte auf Ukrainisch Hallo“
Schulklasse ergänzt: „Pryvit“
Schwarz: „Danke für die Hilfe“
Kultusminister Armin Schwarz kriegt Nachhilfe von Schülern aus der Ukraine – denn hier am Johanneum-Gymnasium in Herborn können Schüler jetzt ukrainisch als zweite Fremdsprache wählen. Mehr als 20.000 Schüler aus der Ukraine lernen zurzeit in hessischen Schulen. Vor allem sie hätten ein großes Interesse…
Armin Schwarz (CDU), Kultusminister Hessen: „…dass sie einen höheren Abschluss erreichen, ein Abitur erreichen und dementsprechend wollen wir ihnen ermöglichen, über die zweite Fremdsprache diesen Weg leichter zu finden weil sie ohnehin eine große Herausforderung bewerkstelligen.“
Bessere Noten durch die Sprache, die bereits vertraut ist. Vom Pilotprojekt profitieren erst einmal 200 Schüler in Hessen. Möglich ist das durch Lehrerinnen wie sie: Iryna Kovalchuk. Sie ist selbst vor dem Krieg geflohen, gibt aber schon seit Sommer 2022 ukrainischen Kindern Sprachunterricht in Deutsch – nun auch auf Ukrainisch.
Iryna Kovalchuk, Lehrerin: „Die Schülerinnen und Schüler sollen richtig sprechen, richtig schreiben, hören und verstehen. Wir spielen manchmal Rollenspiele, weil das eine gute Möglichkeit ist, um die Sprache in praktischen Situationen zu üben.“
Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine:“ Es ist wichtig, dass unsere Kinder unsere Kultur, unsere Geschichte und auch unsere Sprache besser lernen und beherrschen können und dass wenn der Krieg vorbei ist sie sich wieder in das ukrainische Schulsystem und Uni-System aufgenommen werden können.“
Und wie kommt das Angebot bei den Kindern an?
Ilija (13):“ Mir gefällt das Ukrainisch super, weil ich möchte meine Muttersprache nicht vergessen.“
Stefan(14):“ gut weil nach der Schule brauche ich für Abi zweite Fremdsprache und dann kann ich Architekt werden.“
An Zukunftsplänen mangelt es den Schülern nicht. Vielleicht hilft ihnen der neue Unterricht ja dabei, ihre Ziele zu erreichen, ob in Deutschland, oder der Ukraine.
Beim Kultusminister ist auf jeden Fall etwas vom Unterricht hängen geblieben.
Situativ, Armin Schwarz sagt Tschüss auf Ukrainisch.