Golftalent aus Mainz: Nina Hölzenbein

Obwohl man beim Golfen vielleicht nicht direkt an Leistungssport denkt, wird den Athleten auf dem Platz doch viel abverlangt. Es geht sowohl um körperliche, als auch um mentale Stärke und Fähigkeiten. Das macht den Sport – auch gerade bei Kindern und Jugendlichen – immer beliebter. Für eine junge Rheinland-Pfälzerin ist das Golfen ihre große Leidenschaft. Und darin ist sie sehr erfolgreich.

Sie ist erst 17 Jahre alt und gilt als eines der größten Golf-Talente in Deutschland. Nina Hölzenbein ist amtierende Deutsche Meisterin der Unter-18-Jährigen. Ihr großes Ziel: Sie will Profi-Golferin werden. Für diesen Traum zieht sie extra aus Cochem nach Mainz und trainiert an sechs Tagen die Woche. Sie fasziniert vor allem die Vielfalt des Sports:
Nina Hölzenbein, Deutsche Jugendmeisterin im Golf
„Dass man so viele verschiedene Schläge einfach machen kann und immer variieren kann, was man sozusagen als Nächstes machen will. Und es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten am Ende ein Loch zu spielen und das ist schon was Besonderes.“
Insgesamt 18 Löcher sind zu spielen. Da ist nicht nur eine körperliche Fitness gefragt. Auch mentale Stärke und Konzentration sind wichtig. Denn jeder kleine Fehler auf dem Platz wird sofort bestraft. Eine gute Vorbereitung vor jedem Schlag ist daher essentiell. Äußere Gegebenheiten, wie zum Beispiel Wind, beeinflussen stark.
Nina Hölzenbein, Mainzer Golfclub
„Ich nehme mir das Gras und dann lass ich das halt fliegen und je nachdem wo das Gras halt hinfliegt, von da kommt auf jeden Fall der Wind, also jetzt in dem Fall ein bisschen von rechts sozusagen. Und je nachdem ziele ich dann anders, oder ich nehme halt einen Schläger länger oder kürzer, je nachdem wie stark der Wind halt ist.“
Viele Techniken entscheiden, ob der Golfball im Loch landet. In Golfsprache: Putten. Dafür analysiert man ganz genau das Grün. Ohne richtige Hilfsmittel verlässt sich Nina dabei auf das Gefühl in ihren Füßen.
Nina Hölzenbein, Deutsche Jugendmeisterin im Golf
„Also ich versuche die Neigung zu spüren, also wo der Ball dann so hin bricht oder hin rollt. Und das mach ich halt, indem ich immer so parallel über der Puttlinie dann stehe.“
Golfen, Schule, Führerschein, Freunde. Mit ihren 17 Jahren muss die Athletin schon so einiges unter einen Hut bekommen. Mit ihrem Ziel fest vor Augen, hat das Golfen aber Priorität. Der Sport bedeutet für sie auch einen Ausgleich.
Nina Hölzenbein, Deutsche Jugendmeisterin im Golf
„Frische Luft, Natur, man kann so ein bisschen seine Gefühle rauslassen beim Schlagen sozusagen. Und wenn man in der Schule immer nur am Denken ist und, keine Ahnung, Aufgaben löst oder so, hier kann man auch einfach mal frei aufspielen ohne die ganze Zeit über irgendwas nachdenken zu müssen.“
Unterstützt wird sie bei allem von ihrem Vater und zugleich auch größten Fan. Vor sieben Jahren haben sie zusammen einen Golfschnupperkurs besucht. Für beide der Beginn von etwas Großem.
Peter Hölzenbein, Vater von Nina Hölzenbein
„Für jeden Vater muss das ein Traum sein, der das miterleben darf. Allein das Kind großzuziehen und sie sportlich so zu begleiten. Ein Traum. Da fängst du an zu weinen vor Glück. Wirklich das hältst du nicht mehr zurück. Also mehr Stolz geht, glaube ich, nicht, wenn man die eigenen Tränen vergießt.“
Im August finden in Trier die Deutschen Golfmeisterschaften der Damen statt. Auch hier wird Nina wieder am Abschlag stehen. Bereit für einen weiteren Titel auf dem Weg zum Profi.