Gleisumbauzug an der Riedbahn

Schon seit fast zwei Monaten läuft eins der größten Bauvorhaben der Deutschen Bahn. Bis 2030 will sie dutzende Strecken in Deutschland komplett sanieren. Den Anfang macht aktuell Deutschlands wichtigste Bahnstrecke – die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Wie es aktuell voran geht und welches schwere Gerät in der Nähe von Biblis zum Einsatz kommt – sehen Sie selbst.

Denn seit heute ist hier Edelweiß an der Arbeit. Der 370 Tonnen schwere Schnellumbauzug soll auf diesem Streckenteil neue Schienen und Schwellen verlegen. 350 Meter kann er pro Stunde schaffen. Das Besondere: Edelweiß erledigt die erforderlichen Arbeitsschritte selbst in einem Zug.
Julian Fassing, Projektleiter Riedbahn
„Wenn man das mit einzelnen Baggern und vielen Leuten macht, dann dauert das a) nicht nur deutlich länger, sondern ist auch viel aufwendiger, da ich viel mehr Geräte und Personal brauche. Das ist hier natürlich deutlich effizienter. Lohnt sicher aber auf Grund der langen Vorbereitungszeit nur auf längeren Abschnitten.“
Auf der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim müssen 117 Kilometer neue Gleise verlegt werden. Denn die Alten haben schon bis zu 30 Jahre auf dem Buckel und sorgen immer wieder für Störungen.
Der Umbauzug fährt vorne noch auf den alten Schienen. Der Mitteilteil der Maschine legt diese zur Seite und nimmt dann die Schwellen auf. Die Neuen kommen direkt danach wieder auf das Gleisbett. Die frischen Schienen legt Edelweiß direkt auf die Schwellen. Und so ist in nur ein paar Minuten ein ganzer Gleisabschnitt fertig.
Viel Arbeit aber auch viel Verantwortung für die Betreiber der Maschine.
Julian Fassing, Projektleiter Riedbahn
„Wenn die Maschine heute hier aus dem Takt geriete, was sie nicht tut, aber dann hätten wir das Problem, dann fehlt sie uns morgen irgendwo anders. Und dann kann natürlich so ein Dominoeffekt passieren, dass wir aus dem Takt geraten. Das ist bislang nicht der Fall. Dafür ist der Bauablaufplan robust genug. Aber das ist in der Tat das größte Risiko.“
Denn bis zum 14. Dezember sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Kostenpunkt 1,3 Milliarden Euro. Bislang läuft alles nach Plan. Schon mehr als die Hälfte der Gleise und Weichen sind schon verlegt. Doch beim Fahrdraht sind erst 20 Prozent fertiggestellt. Warum?
Julian Fassing, Projektleiter Riedbahn
„Das liegt einfach daran: Damit ich die Oberleitung austauschen kann, brauche ich ein Gleis. Denn darauf fahren die Fahrzeuge, die das machen. Wenn ich jetzt noch die Gleise erneuere, habe ich schlichtweg keinen Platz, zu tauschen.“
Um die neuen Schienen bei Biblis fertigzustellen, müssen sie nur noch zusammengeschweißt werden. Dann können hier in drei Monaten wieder 300 Züge pro Tag drüber rollen.