Gläubigerversammlung am Flughafen Hahn

Nach der Insolvenz des Hunsrück-Flughafens Hahn geht der Betrieb auch im Mai zunächst weiter. Nachdem gestern bekannt wurde, dass der Flughafen momentan sogar auf der Suche nach neuem Personal ist, hat der Insolvenzverwalter heute die Gläubiger über den neuesten Stand informiert.

Es herrscht wieder Betrieb am Flughafen Hahn. Nach lähmenden Corona-Jahren sind in den letzten Wochen wieder viele Reisende von hier in den Osterurlaub gestartet. Doch während am Airport die Flieger starten, läuft das Insolvenzverfahren im Hintergrund weiter. Heute hat der Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner die Gläubiger am Amtsgericht Bad Kreuznach über den aktuellen Entwicklungsstand informiert. Ob Land, Verbandsgemeinde, Unternehmer oder Mitarbeiter, sie alle hoffen vor allem auf eine langfristige Perspektive für den Hahn.
Edgar Ziriakus, Betriebsratsmitglied am Hahn: „Man muss Geduld haben, man braucht die Geduld. Irgendwie geht es immer. Wir hoffen alle. Wir brauchen alle unseren Arbeitsplatz, jeder hat Familie, Kinder, ein Haus, wo er abbezahlt. Deswegen: abwarten. Das wird gut.“
Dieser Optimismus ist bei vielen Gläubigern spürbar. Das Vertrauen in den Insolvenzverwalter ist hoch. Auch Michael Willwerth glaubt weiterhin an die Zukunft des Hahns, obwohl er als Caterer auf Rechnungen im fünfstelligen Bereich sitzen geblieben ist.
Michael Willwerth, Hahn-Airport-Inn Group: „Wir haben 50 Angestellte direkt am Flughafen, mir ist natürlich die Fortführung des Flugbetriebes das allerallerwichtigste. Im Grunde genommen haben wir unsere Forderungen schon abgeschrieben und hoffen darauf, dass der neue Investor im Endeffekt jemand ist, der dort auch weiterhin den Flugbetrieb aufrechterhalten und gegebenenfalls auch ausbauen will.“
 Ein solcher Investor scheint noch nicht gefunden zu sein, aber auch der Insolvenzverwalter gab sich heute vorsichtig optimistisch. Aussichtsreiche Kandidaten hätten bereits ihr Interesse bei ihm hinterlegt.
Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter: „Insbesondere haben wir eine Reihe von Investoren, die sich auch für den Flughafenbetrieb interessieren und insofern sind wir da wirklich sehr glücklich drüber, dass wir da so weit gekommen sind. Was am Ende dabei herauskommt, können wir heute noch nicht sagen. Wir sind der Meinung, dass wir wirklich Chancen haben, den Flughafen zu erhalten. “
 Namen potentieller Investoren wollte Plathner heute noch nicht nennen. Er gab aber an, dass man wohl in sechs bis acht Wochen Klarheit in der Sache haben werde.