Geldbuße für Z-Symbol

Das Z – seit letztem Jahr ist es nicht mehr nur ein Buchstabe, sondern auch ein Symbol für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es prangt etwa auf Panzern der russischen Armee – oder auch auf T-Shirts von Leuten, die damit ihre Unterstützung zeigen wollen. Ein Mann musste sich heute deshalb vor dem Amtsgericht Wiesbaden verantworten.

1.500 Euro Geldbuße für Wladimir M. – der Grund: Wladimir M. hat im März 2022 auf seiner Arbeit im hessischen Walluf ein T-Shirt mit dem Z-Symbol getragen – und damit einen Straftatbestand erfüllt: die öffentliche Billigung von Angriffskriegen und Kriegsverbrechen.
Mit der Geldbuße sind Staatsanwaltschaft, Gericht und auch der Angeklagte zufrieden.
Dorothea Jung, Verteidigerin
„Ich bin mit dem Ausgang des Verfahrens in dieser Form, dass das Verfahren gegen eine Auflage eingestellt worden ist, einverstanden. Ein Freispruch, klar, wir haben die Fakten: Billigung eines Angriffskrieges.“
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine taucht auf Panzern oder Uniformen der Russen oft ein Buchstabe auf: das Z. Es steht für „Za Pobedu“ – auf Deutsch: „Für den Sieg“ und gilt als Zustimmung für Putins Krieg.
Daniele Castello, Reporter
„Bei Prozessbeginn gibt der Angeklagte Wladimir M. eine Erklärung ab. Dabei verstrickt er sich in Widersprüche. So sagt er, er habe überhaupt nicht gewusst, wofür das Z auf seinem T-Shirt stehe. Gleichzeitig erklärt, er habe es als Reaktion darauf getragen, dass sein Betrieb nach Kriegsbeginn aus Solidarität eine ukrainische Flagge aufgehängt hatte.“
Seiner Verteidigerin hat er erzählt, er glaubte, die Ukraine wird von Nazis regiert und wird wie die Krim 2014 innerhalb weniger Tage fallen – ohne Todesopfer. Als die Zahl der Toten immer weiter steigt, ändert sich auch Wladimir M.s Einstellung.
Dorothea Jung, Verteidigerin
„Ich glaube, er hat es kapiert. Und als er dann kam und dann gesagt hat, dass der Sohn seines Freundes umgekommen ist, und als ich ihm gesagt habe, ob er weiß, wie viele tote Menschen es links und rechts gibt, da ist der Groschen gefallen.
Der Angeklagte hat heute Reue gezeigt und sich entschuldigt – das T-Shirt möchte er künftig nicht mehr tragen. Die 1.500 Euro muss er einem gemeinnützigem Verein zahlen – etwa einem Verein, der sich um ukrainische Kriegsflüchtlinge kümmert.