G 7 Innenministertreffen geht zu Ende

Wenn Sie heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit durch Wiesbaden oder das Rhein-Main-Gebiet mussten, haben sie möglicherweise im Stau gestanden. Denn wegen des G7 Treffens im Rheingau mussten zeitweise mehrere Straßen gesperrt werden. Zwei Tage lang haben sich die Innenminister der G7-Staaten im Kloster Eberbach beraten.

 

Extremismus, Drogengeschäfte, Menschenhandel und sexuelle Gewalt an Kindern – dem wollen die G7-Staaten künftig besser entgegentreten. Denn Kriminalität, die die innere Sicherheit eines Landes bedroht, ist oft international vernetzt. Wie eine gute Zusammenarbeit dagegen aussehen kann, haben die jeweiligen Innenminister im Kloster Eberbach beraten. Eines der großen Themen: Der Ukraine-Krieg.
Nancy Faeser, SPD, Bundesinnenministerin: „Die Bedrohung unserer kritischen Infrastruktur und die Verbreitung ausländischer Desinformation und Propaganda haben seit dem russischen Angriffskrieg deutlich zugenommen. Wir werden die Zusammenarbeit beim Aufspüren von Desinformationsnetzwerken vorantreiben. Wir haben verabredet, uns hierzu enger zu vernetzen.“
Ein Treffen, das auch außerhalb der Klostermauern deutlich spürbar ist: Großes Polizeiaufgebot, Kontrollen, Straßensperren. Beim Transport der Delegation des G7-Treffens vom Hotel in Wiesbaden zum Tagungsort ist ein ziemliches Verkehrschaos entstanden. Lange Staus im morgendlichen Berufsverkehr und auch für die Busse kein Durchkommen. Auf derartige Behinderungen war der Busbetreiber ESWE Verkehr nicht vorbereitet, Verspätungen von bis zu 90 Minuten waren die Folge. Der Grund: Man sei nicht ausreichend informiert worden.
Micha Spannaus, Pressesprecher ESWE Verkehr: „Für den Fahrplan hatte das massive Auswirkungen, die Sperrung der Hauptachsen sehr unvermittelt gestern, heute wenigstens mit Ankündigung. Das heißt, unsere Busse mussten einfach stehen bleiben, wir haben sie an den Haltestellen warten lassen. […]Es gibt in anderen Großstädten gute Konzepte bei solchen Veranstaltungen, wo der ÖPNV mit Berücksichtigung findet. Wir würden uns einfach für die Zukunft wünschen, dass man uns mit an den Tisch holt, damit wir da einfach auch unsere Ideen einbringen können.“
Während der letzten Tage war die Polizeipräsenz überall im Rheingau und in Wiesbaden groß. Mehr als tausend Polizisten waren im Einsatz, auf dem Motorrad, im Wagen und zu Pferd. Angaben zu den Kosten hat die Polizei noch keine gemacht.
Giovanni Filpi, Polizei Kriminaloberrat: „Diese Veranstaltung ist grundsätzlich, besteht da eine abstrakte Gefährdung und diese Gefährdung wollen wir so gering wie möglich halten und das machen wir durch den Einsatz vieler Polizeikräfte, aber auch durch den Einsatz von Technik, wir haben Drohnen im Einsatz, wir haben Kameras auch im Einsatz.“
Ein enormer Aufwand – doch lohnenswert, sagt die deutsche Innenministerin.
Nancy Faeser, Vorsitzende G7-Innenministertreffen: „Unser gemeinsames Treffen hat noch einmal unterstrichen, wie wichtig es ist, dass wir international zusammen arbeiten, aber wie wichtig es ist, sich auch dabei persönlich zu treffen, weil das doch die Zusammenarbeit nochmal anders intensiviert.“
Beim nächsten G7-Treffen müssen wir uns hier allerdings keine Sorgen um ein Verkehrschaos machen. Das findet nämlich in Japan statt.