Fuchswelpen genießen den Frühling

Frühlingszeit ist Tierbaby-Zeit. Jetzt gerade gibt es besonders viel Nachwuchs bei den Wildtieren. Und dazu gehören auch diese Fuchswelpen, die jetzt eigentlich mit ihrer Mama durch die Wälder streifen sollten. Doch dann kam alles ganz anders.

Ein wildes Getümmel ist das hier im provisorischen Fuchsbau in Maintal-Dörnigheim. Rund acht Wochen alt sind die kleinen Racker und putzmunter. Neugierig erkunden die Fuchswelpen ihre Umgebung und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Gar nicht selbstverständlich – die Kleinen hatten riesiges Glück. Ihre Fuchsmama ist gestorben. Nun kümmert sich Sonja Niebergall-Fischer von den Wildtierfreunden Maintal um die Welpen.
Sonja Niebergall-Fischer, Wildtierfreunde Maintal
„Zwei Fuchswelpen kamen aus Mannheim. Da war ein schweres Unwetter gewesen, da hat es sehr stark geregnet und da war der Bau unterspült worden. Die Mutter lag dann tot da und war ertrunken gewesen und noch drei andere Welpen. Und zwei Stück, die wurden geborgen, die kamen dann zu uns. Die waren sehr unterkühlt gewesen und halt erkältet. Waren also gerade dem Tod näher gewesen wie eigentlich dem Leben.“
Sonja Niebergall-Fischer schafft es, die beiden Kleinen wieder aufzupäppeln. Und auch eine Fähe, also ein Weibchen, das alleine auf der Straße gefunden wurde, ist inzwischen wieder bei Kräften. Für die Welpen Rettung in letzter Minute. Doch nicht alle zutraulichen Fuchsbabys brauchen die Hilfe des Menschen – also bitte nicht einfach mitnehmen, warnt die Wildtierexpertin.
Sonja Niebergall-Fischer, Wildtierfreunde Maintal
„Dann sollte man erstmal sich etwas zurückhalten und von der Ferne aus beobachten, wo das hingeht. Ob da noch andere Fuchswelpen sind. Wie sich das verhält; ob sich das irgendwie krank verhält, nicht laufen kann oder sonstwie. Das soll man erstmal beobachten.“
Und im Zweifel die Wildtierstation benachrichtigen. Ein Fuchsbaby aufzuziehen ist nämlich ein Fulltime-Job. Füttern, sauber machen und immer wieder Freigang unter Aufsicht.
Und die Fuchskinder sind nicht die einzigen, die in der Wiltierstation in Maintal versorgt werden müssen. Gänse, Greifvögel und jede Menge Igel – rund 2.000 Tiere landen hier jedes Jahr. Finanziert wird die Wildtierstation aus Spenden. Die Tiere bleiben, bis sie wieder fit sind und werden dann in die Freiheit entlassen.
Auch die kleinen Füchse sollen in ein paar Monaten ausgewildert werden. Sie bekommen keine Namen, denn sonst würde Ziehmama Sonja Niebergall-Fischer die Trennung noch schwerer fallen.
Sonja Niebergall-Fischer, Wildtierfreunde Maintal
„Die Auswilderung findet statt in einem anderen Gebiet. Da ist dann eine große Auswilderungsvoliere. Die wird dann betreut von einem unserer Mitglieder. Die bleiben dann noch einige Wochen da zur Eingewöhnung und dann wird aufgemacht. Und wenn die keine Nahrung draußen finden können – also nicht jagen können – dann haben sie immer noch die Möglichkeit, zurückzukehren. Das geschieht halt manchmal noch wochenlang, dass sie immer wieder zurückkommen. Das ist ja ihr Zuhause in dem Moment. Bis sie sich dann entfernt haben.“
Dann führen die Drei ein glückliches Leben dort, wo sie hingehören. In ihrem Fuchsbau im hessischen Wald.