Frankfurter Flughafen mit positiver Neun-Monats-Bilanz

Am Frankfurter Flughafen blickt man heute zufrieden auf die ersten neun Monate des laufenden Jahres zurück. 35,9 Millionen Passagiere zählte der Flughafenbetreiber Fraport – und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Das wirkt sich auch positiv auf die Unternehmensbilanz aus. Wenngleich das Vor-Corona-Niveau noch in der Ferne liegt.

So sieht ein zufriedener Flughafenchef aus. Stefan Schulte macht sich locker für die heutige Bilanzpressekonferenz der Fraport. Nach einem verhaltenen Jahresstart durch die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus geht es ab März steil bergauf mit den Passagierzahlen.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport
„Wir haben ein sehr starkes Verkehrswachstum gesehen, gerade im Sommer, was aber auch weit in den Herbst hinein gegangen ist. Insbesondere auch an den internationalen, touristischen Flughäfen. Und das hat sich natürlich dann in den Zahlen übersetzt. Jetzt mit einem EBITDA, also einem operativen Ergebnis von 830 Millionen Euro. Das ist schon wieder sehr gut.“
Ein operatives Ergebnis, das in der Sommerreisezeit nur vier Prozent unter dem Niveau von 2019 liegt. Trotzdem bleibt das Konzernergebnis mit 98 Millionen Euro in neun Monaten deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport
„Einerseits durch die Vollabschreibung, die wir auf das Russlandgeschäft vorgenommen haben, aus reinen Vorsichtsgründen. Und andererseits aus Vorjahreseffekten, weil wir dort positive Sondereffekte hatten, durch Kompensationszahlungen wegen Corona, die in diesem Jahr nicht mehr aufgetreten sind.“
Auch das Cargo-Aufkommen am Frankfurter Flughafen sank um rund 13 Prozent. Wegen der weltweit angespannten Wirtschaftslage und des eingeschränkten Luftraums, etwa durch den Ukraine-Krieg. Positiv stimmt die Fraport dagegen der aktuell auf 90 Prozent des Vorkrisenniveaus liegende Winterflugplan. Und die Übernahme der Sicherheitskontrollen von der Bundespolizei zum Jahreswechsel.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport
„Wir können dann die Sicherheitskontrollen selbst öffnen, schließen, neue zuschalten. Und vor allem, wir können in eigenes Equipment investieren. Also auch in ein Equipment, wo Sie den Computer oder die Flüssigkeiten drin lassen können in Ihrem Gepäck. Und damit werden Sie deutlich kürzere Wartezeiten haben.“
Für die Kontrollen und Bodenverkehrsdienste sollen nun weitere Mitarbeiter qualifiziert werden. Inflation und gestiegene Energiepreise könnten der Fraport im nächsten Jahr aber einen Strich durch die Rechnung machen, warnt Luftfahrtexpertin Yvonne Ziegler.
Prof. Dr. Yvonne Ziegler, Luftfahrtexpertin Frankfurt University of Applied Sciences
„Ich könnte mir schon vorstellen, dass im nächsten Jahr die Privatreisenden einfach noch mal preissensibler werden, vielleicht doch abwägen, ob sie eine andere Form des Urlaubs machen wollen. Das gilt natürlich auch für die Firmen mit den Dienstreisen.“
Zudem müssten die Schulden aus der Corona-Krise mit hohen Zinsen abbezahlt werden. Auch dürften der Fraport noch harte Gebührenverhandlungen mit den Fluggesellschaften bevorstehen.