Filmförderung in Hessen

Frankfurts Skyline oder hessische Schlösser auf der großen Kinoleinwand – schon seit Jahren lockt die Filmförderung HessenFilm Kino-Produktionen mit Zuschüssen in unsere Region. Doch zuletzt wurden auch coronabedingt immer weniger Filme in Hessen gedreht. Das soll sich nun ändern.

Matthias Schweighöfer hat schon öfter in Hessen gedreht. Rick Kavanian stand bereits gemeinsam mit Axel Stein in Marburg und Alsfeld vor der Kamera. Und zuletzt gaben sich gar die britischen Royals in Kronberg die Ehre. Doch die Corona-Pandemie hat auch der Filmszene zugesetzt. Nun will die hessische Filmförderung wieder mehr Produktionen nach Hessen holen. Hessens Kulturministerin Angela Dorn hat eine Vision.
Angela Dorn, Bündnis 90 / Die Grünen, Kulturministerin Hessen:
„Wir wollen ein attraktiver Filmstandort sein, wo ganz viele wunderbare Filme entstehen. Sodass wir demnächst Frankfurt mit der Skyline in ganz vielen Filmen sehen oder den Kellerwald. Wir haben wunderbare Filmstandorte.“
Nur wurden diese Standorte zuletzt weniger genutzt. Beantragten größere Filmproduktionen im Jahr vor der Pandemie noch über 6 Millionen Euro an Zuschüssen von HessenFilm, waren es im ersten Corona-Jahr nur noch die Hälfte. Doch nicht nur durch den Virus zog es weniger Filmschaffende nach Hessen.
Anna Schoeppe, Geschäftsführerin HessenFilm
„Die Film- und Medienbranche ist durch die Digitalisierung, durch die Corona-Pandemie, durch die Streamer einfach in einem ganz extremen Veränderungsprozess. Und darauf muss auch eine Förderinstitution auch mit den passgenauen Fördertools eingehen.“
Künftig soll es etwa ein sogenanntes Erfolgsdarlehen geben: Hat ein Filmemacher ein gefördertes Projekt abgeschlossen, kann er die eigentlich zurückzuzahlenden Fördermittel für ein neues Projekt verwenden. Und mussten Filmproduktionen bislang einen bestimmten Teil der Fördersumme in Hessen ausgeben, ist es künftig ein Viertel weniger. Klingt zunächst nach weniger Einnahmen am Drehort, doch dadurch sollen mehr Produktionen nach Hessen gelockt werden.
Anna Schoeppe, Geschäftsführerin HessenFilm
„Das heißt, dass in Zukunft viele Projekte mit einer relevanten Summe auch Hessen ausgestattet werden und dann wirklich vom Dreh bis zur Postproduktion alles in Hessen machen können.“
Angela Dorn, Bündnis 90 / Die Grünen, Kulturministerin Hessen:
„Wir sind bereit, dass ein bisschen weniger kleben bleibt am eigenen Standort. Aber dadurch wird auch weniger in der ganzen Bundesrepublik rumgereist. Und vor allem kommen dann auch viel mehr.“
Auch die Bürokratie bei Förderanträgen soll weniger werden. Zudem verdoppelt Hessen seine Zuschüsse für Filmfestivals dieses Jahr auf knapp 2 Millionen Euro. Zuletzt hat HessenFilm das in Kronberg gedrehte Drama über die berühmte britische Lady Diana gefördert. Künftig sollen dann wieder mehr große Blockbuster ihren Weg nach Hessen finden.