Feuerwehr Koblenz übt Höhenrettung

Es ist eine nervenaufreibende Aufgabe in schwindelerregender Höhe: Bei uns geht es jetzt um die Höhenrettung. Die kommt zum Einsatz, wenn etwa jemand aus einem Hochhaus oder von einem Baukran geborgen werden muss. Genau das hat heute die Feuerwehr in Koblenz jetzt geübt.

Höchste Alarmstufe: Ein Kranführer hat einen Herzinfarkt, er muss aus 50 Metern Höhe geborgen werden – und das bei Wind und Regen. Zum Glück ist das heute nur eine Übung der Berufsfeuerwehr, aber unter ziemlich brenzligen Bedingungen. Das Metall ist rutschig, der Kran schwankt im Wind – und beim Abseilen des Patienten lauern weitere Gefahren.
Janosch Seil, Brandmeister Berufsfeuerwehr Koblenz
„Scharfe Kanten. Wenn da Last drin ist, also wenn die Personen beide drin sind, da reichen quasi ziemlich wenige Schläge mit einem Messer oder sowas, dann ist es ziemlich schnell gerissen. Deswegen sind wir auch immer doppelt gesichert.“
Die Seile können jeweils über zwei Tonnen tragen. Rettungsmaterial muss hochgezogen werden, fünf Feuerwehrmänner klettern hoch, im Ernstfall müsste auch noch ein Sanitäter auf den Kran. Eine kräftezehrende Herausforderung. So schnell die Koblenzer Feuerwehr auch vor Ort ist, kann die Bergung bis zu zwei Stunden dauern. Denn Sicherheit hat höchste Priorität. „Testdummy“ Felix Schunck hat es geschafft, luftige Höhe ist er gewohnt.
Felix Schunck, Oberbrandmeister Berufsfeuerwehr Koblenz
„Für andere Mitbürger oder Patienten wäre es natürlich eine andere Hausnummer. Auch da kann ich nur appellieren: Vertrauen in die Kollegen schenken und die ihre Arbeit machen lassen. Dann kommt man ganz sicher unten an.“
Die nächste Übung folgt sogleich: Diesmal muss ein Patient vom 90 Meter langen Arm gerettet werden. Seit einem Jahr gibt es die speziell ausgebildeten Höhenretter bei der Koblenzer Berufsfeuerwehr, die jedes Jahr 72 Stunden Fortbildung absolvieren müssen. Höhenangst darf man nicht haben.
Felix Schunck, Oberbrandmeister Berufsfeuerwehr Koblenz
„Für mich war das mit den Knoten, dem Klettern und der Höhe schon immer so eine Sache, wo ich gesagt habe, da hätte ich Interesse dran. Den gesunden Respekt dazu darf man nie verlieren, man darf nicht leichtsinnig werden. Wir machen zwar viel Spaß zwischendurch, aber die Ernsthaftigkeit geht nie verloren.“
Die Megabaustelle an der Pfaffendorfer Brücke eignet sich bestens fürs Training. Sollte es hier in den kommenden Jahren zum Ernstfall kommen – die Koblenzer Höhenretter wären bereit.