Feuerwehr Hanau stellt neuen Löschroboter vor

In den letzten Jahren ist die Waldbrandgefahr wegen der langen Trockenperioden im Sommer immer weiter angestiegen. Alleine im letzten Jahr wurden in Hessen 52 Waldbrände registriert. Um in den kommenden Jahren besser gerüstet zu sein, setzt die Feuerwehr Hanau jetzt auf Innovation.

Im Juli 2022 brennt hier in Hanau-Großauheim ein Waldstück von mehreren tausend Quadratmetern. Stundenlang war die Feuerwehr im Einsatz. Zur besseren Bekämpfung, hat sich die Stadt jetzt einen Löschroboter zugelegt: Wolf. Der ferngesteuerte Helfer schießt bis zu 2.500 Liter Wasser pro Minute und soll den Feuerwehrleuten den Einsatz vereinfachen.
Hendrik Frese, Feuerwehr Hanau
„Grundsätzlich nutzen wir den Roboter dann, wenn es für Einsatzkräfte zu gefährlich ist oder auch einfach um Kraft zu sparen. Gerade in der Waldbrandbekämpfung – wenn man sich das vorstellt – man muss viele Schläuche rollen, hinter sich herziehen. Da ist so ein Roboter einfach kräftesparend und zudem kann er in unwegsames Gelände – Dornen oder Ähnliches – ganz gut einfahren und dort Brandbekämpfung vornehmen.“
Der Hanauer Löschroboter ist der erste seiner Art der in Deutschland in Betrieb genommen wird. Er ist Teil der neuen und hessenweit einzigartigen Sondereinheit „Spezielle Fähigkeiten / Robotik“. Bei komplexen Einsatzlagen unterstützt diese mithilfe des Roboters und Drohnen die Löscharbeiten.
Isabelle Hemsley (CDU), Stadträtin Hanau
„Wir waren schon immer dabei, ein Stück weit Pionierarbeit zu leisten. Man muss, um innovativ zu sein, auch ein Stück weit Mut beweisen. Diesen Mut beweisen wir hier, um zu schauen wie man gerade auch bei den Wald– und Vegetationsbränden auch in Gebiete vordringen kann, die zu gefährlich sind für unsere Einsatzkräfte.“
Die Stadt Hanau hat sich den 220.000 Euro teuren Löschroboter eigenständig angeschafft. Der hessische Innenminister Roman Poseck will Kommunen in Zukunft bei der Anschaffung moderner Löschtechnologie unterstützen.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Der Brandschutz ist zunächst einmal eine kommunale Aufgabe. Aber natürlich stehen wir als Land an der Seite der Kommunen. Wir investieren aktuell zum Beispiel 47 Millionen Euro in den Brandschutz der Kommunen. Das ist eine Rekordsumme und diesen Betrag werden wir in Zukunft auch weiter hochhalten. Und natürlich investieren wir dann vor allen Dingen auch in eine moderne Zukunft.“
Der Roboter kann nicht nur im Wald, sondern beispielsweise auch bei Industrie- oder Tiefgaragenbränden zum Einsatz kommen. Von Hanau aus will man bundeslandübergreifend Kooperationen aufbauen, um das Pionierprojekt auch in anderen Kommunen bekannt zu machen und die Arbeit für Feuerwehrleute zu vereinfachen.