Festung Böllenfalltor

Eine Mannschaft rockt die zweite Liga: der SV Darmstadt 98. 26 Punkte haben die Lilien bis jetzt eingesammelt und stehen auf Tabellenplatz 2 – das ist schon beachtlich. Besonders stark sind die Lilien in dieser Saison in ihrem eigenen Stadion am Böllenfalltor. Woran liegt’s?

Das Stadion am Böllenfalltor. Es ist ein Ort der Tradition, der Geschichte, der ausgelassenen Stimmung. Hier feuern die Lilien gerade ein Feuerwerk nach dem anderen ab. Zuletzt ein 4:0 gegen den Tabellenführer aus Sankt Pauli. Zwei der Tore gehen auf das Konto von Luca Pfeiffer, Darmstadts neuem Stürmerstar.
Luca Pfeiffer, Stürmer SV Darmstadt 98
„Das ist ein unglaublich schönes Gefühl. Vor allem, wenn man dann auch mit den Toren der Mannschaft hilft. Man sieht auch immer, wir jubeln immer alle zusammen. Das ging aber schon beim 1:0 los, das ist einfach ein geiles Gefühl, wenn man hier zu Hause in Führung geht oder zu Hause ein Tor schießt.“
Und Tore in Heimspielen gab es in dieser Saison schon viele. 20 Mal haben Pfeiffer und Co. zu Hause getroffen, bei gerade mal drei Gegentoren. Eine unglaubliche Bilanz, die das „Bölle“, wie die Darmstädter ihr Stadion nennen, zur Hölle für jeden Gegner macht. 13.000 Fans passen rein, die Haupttribüne wird gerade neugebaut. Verglichen mit anderen Spielstätten sind die Zuschauerkapazitäten eher gering, was der Stimmung aber ganz und gar nicht schadet.
Luca Pfeiffer, Stürmer SV Darmstadt 98
„Ich freue mich extrem auf jedes Heimspiel, ich hab da auch keine Angst, egal welcher Gegner kommt. Man steht früh mit einem guten Gefühl auf, man weiß, die Mannschaft funktioniert aktuell. Man weiß, man ist in der Lage, jeden zu schlagen. Und ja, ich glaube, es ist besonders, hier am Böllenfalltor zu spielen. Man kommt hier immer mit einem guten Gefühl aufs Feld, dann geben die Fans auch nochmal alles. Ich glaube, die letzten Spiele waren alle ausverkauft, das gibt dir auch noch mal deutlich mehr Kraft.“
Zusammen mit seinem Teamkollegen Phillip Tietz bildet Luca Pfeiffer das beste Sturmduo der Liga. Beide haben bisher elf Mal getroffen und beide sind neu bei den Lilien. Während aber Phillip Tietz einen Vertrag bis 2024 hat, ist Luca Pfeiffer nur für eine Saison nach Südhessen gekommen, auf Leihbasis. Im Juni muss er zurück zu seinem Club nach Dänemark. So ganz an den Gedanken gewöhnen will sich aber keiner in Darmstadt, auch nicht der 25-Jährige selbst.
Luca Pfeiffer, Stürmer SV Darmstadt 98
„Mir gefällt es hier, aber im Endeffekt habe ich woanders noch einen Vertrag und den werde ich auch, wenn’s sein muss, einhalten. Aber im Fußball weiß man einfach nie, was passiert und ich fühle mich wohl hier.“
Und bis Juni kann sich ja noch viel tun. Bis dahin wollen die Jungs weiter Tore schießen, jubeln und sich von den Fans feiern lassen. Und den Mythos von der Hölle am Bölle weiter befeuern.