Fastnachtsumzug in Klaa Paris

Und einer der letzten Umzüge ist der berühmte in „Klaa Paris“. Die Jeckenhochburg in Frankfurt liegt nicht etwa in der Innenstadt, sondern im Stadtteil Heddernheim. Rund 100.000 Menschen haben die Veranstalter erwartet, bei bestem Wetter.

 

Endlich heißt es wieder:
 „Helau!“
in Klaa Paris alias Frankfurt-Heddernheim. Der Name stammt aus dem 19. Jahrhundert, als das Gebiet noch von den Preußen besetzt war. Eine Anspielung darauf, dass in Heddernheim genau wie in Paris ein lebenslustiges Völkchen lebt. Heute ist die letzte Gelegenheit der Saison für Kostüme, feiern und Fastnachts-Fröhlichkeit. Das diesjährige Motto: „Endlich! Wieder wird gelacht – in Klaa Paris zur Fassenacht“
 „In diesen Zeiten sollte man doch ein bisschen die Botschaft des Friedens verbreiten, oder?“ – „Es ist genial, so viele fröhliche Gesichter am Straßenrand zu sehen.“ – „Ich freu‘ mich wieder, dass Fasching existiert, dass so eine Konstellation wieder existieren kann.“ – „Mit Äbbelwoi immer klasse“ – „Als Heddernheimer möchte man natürlich wieder Fasching feiern in Klaa Paris und deshalb sind wir auch alle da, wir alle.“ – „Super, und dann noch so ein Wetter! Haben wir echt Glück gehabt.“ – „Klaa Paris ist halt die Krönung vom Fasching in Frankfurt – es ist was Besonderes.“
Auch bei den Organisatoren ist die Freude natürlich groß. Auch wenn es dieses Jahr wegen der Corona-Pause einige Anlaufschwierigkeiten gegeben hat.
Ulrich Fergenbauer, 1. Vorsitzender Zuggemeinschaft Klaa Paris: „die letzten vier, fünf, sechs Wochen war ein einziger Stressmarathon gewesen. Es ist so, dass im Grunde genommen alle, auch Vereine, wie auch Behörden und so, die müssen die Fastnacht wieder lernen.“
Ein weiteres Problem: Alles ist teurer geworden. Der Verein rechnet mit Kosten zwischen 80 und 120 tausend Euro.
Ulrich Fergenbauer, 1. Vorsitzender Zuggemeinschaft Klaa Paris: „Dieses Jahr durch angestiegene Kosten der Unternehmer, über die wir die Sicherheit quasi einkaufen, Gitter und so weiter, Ordner, die sind alle teurer geworden. Wir reden von einem Preisanstieg von 25 bis 30 Prozent.“
Die Feiernden dürfen sich trotzdem auch dieses Jahr wieder über die kreativen Wagen freuen. Wie immer geht’s auch ein bisschen um Politik: Der abgewählte Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann ist natürlich ein Thema, aber auch die große Weltpolitik. Der Umzug am Veilchendienstag hat eine lange Tradition, heute ist bereits das 184. Mal. Laut der Legende hatten 1838 zwei Handwerksburschen den ersten Rosenmontagsumzug in Mainz erlebt. Sie waren so begeistert, dass sie ein Jahr später die Gemeindepumpe nachbauten und am Fastnachtsdienstag durch Heddernheim trugen. Das Publikum jubelte ihnen zu – der Umzug war geboren. Noch immer fährt eine Nachbildung der „Gemaa Bumb“ auf einem Wagen im Zug mit – so wie damals. Trotz all der negativen Nachrichten aus der Welt zurzeit: Für schlechte Laune ist hier kein Platz. Nach zwei coronabedingten Absagen haben die Narren das Feiern eindeutig nicht verlernt.