Europawahlkampf auf dem Bauernhof
Am Sonntag in einer Woche ist Europawahl. Für die Landwirte in Hessen und Rheinland-Pfalz ein sehr wichtiger Termin, denn sie bekommen von der Europäischen Union viel Geld und gleichzeitig jede Menge bürokratische Vorschriften. Die Freien Wähler in Hessen haben heute Wahlkampf auf einem Bauernhof gemacht – mit prominenter Unterstützung aus Bayern.
In Sachen Landwirtschaft macht Hubert Aiwanger so schnell niemand was vor: Der bayerische Wirtschaftsminister und Bundesvorsitzende der Freien Wähler ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Während Andreas Klein vom Hof Birkenhöhe bei Wiesbaden-Nordenstadt vor allem Erdbeeren, Äpfeln und Kartoffeln anbaut, hat Aiwanger vor allem Erfahrung mit Milchkühen und Mastschweinen. Und doch ist sein Besuch auf dem Hof Birkenhöhe heute in gewisser Weise ein Heimspiel. Geduldig lässt er sich vom Hausherrn erklären, wo die hessischen Obstbauern der Schuh drückt.
Andreas Klein, Landwirt
„Diese Bürokratie-Geschichte ist für uns Landwirte das größte Problem glaube ich momentan. Und dass ich auch als Landwirt, dass selbst wenn ich alle Kulturen in einem Top-Zustand habe, ich durch den Klimawandel das Problem habe, dass auch mal eine Ernte komplett ins Wasser fallen kann, ohne dass ich was dafür kann. Im Prinzip: Die Schadensereignisse häufen sich. Es werden immer mehr Starkregenereignisse -Sturm, Wind, Hagel, die leider in Deutschland nicht versicherbar sind.“
Den Klimawandel wird auch Hubert Aiwanger nicht aufhalten können. Wenn es aber um den Abbau unsinniger bürokratischer Hürden geht, möchten die Freien Wähler schon ein Wörtchen mitreden. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass die deutsche Landwirtschaft im internationalen Vergleich konkurrenzfähig bleibt.
Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Bundesvorsitzender
„Auf alle Fälle ist das Grundproblem, dass die heimische Landwirtschaft häufig mit Dingen konfrontiert ist, wo unsere Mitbewerber da nicht mit konfrontiert sind. Höhere Löhne, höhere Steuern, mehr Bürokratie. Vorschriften bei der Düngung. Wir müssen mehr auf die Regionalität setzen und den heimischen Produzenten dieselben Wettbewerbsregeln geben wie unseren Mitbewerbern. Nicht strenge Regeln intern und offene Grenzen und alles reinlassen, ohne dort genau hinzuschauen. Das wird nicht funktionieren.“