Erste Weltraumkonferenz „Hessen in Space“

Und jetzt geht’s hoch hinaus. In Frankfurt fand heute nämlich zum ersten Mal überhaupt die Raumfahrtkonferenz „Hessen in Space“ statt. „Warum dort?“, fragen Sie sich vielleicht. Ganz einfach, weil Hessen mit einer ganzen Reihe von Unternehmen in der Raumfahrt vertreten ist. Und bekanntermaßen hat die Europäische Weltraumorganisation ESA ihr Raumflug-Kontrollzentrum in Darmstadt. Und die Konferenz gibt Gelegenheit, dass sich Firmen und Experten miteinander vernetzen. Mit dabei auch ein deutscher Astronaut mit jeder Menge Erfahrung im All – Zehntausende Kilometer von der Erde entfernt.

362 Tage im Weltraum – fast ein ganzes Jahr hat der Astronaut Alexander Gerst während seiner zwei Missionen im All verbracht. Und daraus sind später auch viele Kooperationen mit Firmen aus Hessen entstanden.
Alexander Gerst, ESA-Astronaut
„Wir haben zum Beispiel eine Firma, die das kalte Plasma beutzt, das wir auf der Raumstation erforscht haben. Die haben dadurch ein Produkt hergestellt. Ein Gerät, das mit kaltem Plasma zum Beispiel Wunden desinfizieren kann oder auch Gerüche entfernen kann. Das Gefühl zu wissen, dass diese Forschung, die man auf der Raumstation betreibt, dass die in der Bevölkerung ankommt, das ist ein tolles Gefühl!“
Sieben Mitgestalter der hessischen Raumfahrt präsentieren sich bei der heutigen Konferenz. Und damit sieben hessische Unternehmen und Institutionen, die nach den Sternen greifen. Denn: Mittlerweile wird Raumfahrt international und regional gedacht.
Prof. Johann-Dietrich Wörner, Hessischer Raumfahrtkoordinator:
„Vor 50 Jahren, vor 60 Jahren, da ging es nur zwischen USA und Sowjetunion. Da war es ein ‚Race in Space‘, ein Wettlauf im All. Heute ist Raumfahrt überall. Nicht nur in den verschiedenen Raumfahrtnationen. Über 100 Firmen alleine in Hessen und 50 Universitäten und Forschungseinrichtungen kümmern sich um Raumfahrt.“
Dieser aus Darmstadt stammende Satellit, als Modell im Maßstab 1:10, liefert präzise Wetterdaten und schwebt dafür fast 1.000 Kilometer von der Erde entfernt, über Afrika und Europa im All. In Zukunft will Hessen noch viel mehr solcher Projekte hervorbringen.
Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Wir wollen all diejenigen, die in der Branche und in der Wissenschaft und in der Forschung eine Rolle spielen miteinander vernetzen. Und wir haben eine Strategie mit Herrn Professor Wörner aufgelegt, die genau das zum Inhalt hat. Das ist unser Ziel: der Standort, der Raumfahrtstandort in Deutschland zu werden.“
Künftig soll „Hessen in Space“ ein Mal pro Jahr stattfinden. Heute kamen hier rund 180 hessische Weltraum-Experten zusammen. Aber welche Früchte die Konferenz tatsächlich mal tragen wird, steht aktuell noch in den Sternen.