Erste neue Ahrtalbahn-Brücke
Der Wiederaufbau des Ahrtals ist eine komplexe und langwierige Aufgabe doch es geht voran. Am Schlussstück der Ahrtal-Bahnstrecke wurde jetzt damit begonnen, die erste Eisenbahnbrücke über der Ahr einzuschieben.
„Marienthal 2“ lautet ihr Name. Sie ist die erste von insgesamt 13 neuen Brücken, die bis Ende nächsten Jahres entlang der Ahrstrecke stehen sollen. Stück für Stück rückt die 68 Meter lange und 420 Tonnen schwere Brücke an ihre Position. Bislang läuft alles wie geschmiert.
Christian Sauer, Projektleiter Deutsche Bahn
„Wir rechnen damit, dass wir am Mittwoch es geschafft haben, die Brücke in die Endlage zu bringen. Herausforderung ist, dass, wenn die Brücke wenige Zentimeter aus der Richtung geht, sie am Ende mehrere Zentimeter dann raus wäre. Und das bedeutet, die Mitarbeiter müssen immer nachrichten und nachjustieren, damit die Brücke immer genau in der richtigen Richtung dann den Weg nach vorne nehmen kann.“
Vor der Flut führte die Ahrtalbahn von Remagen bis nach Ahrbrück. Die Flut zerstörte 2021 weite Teile der rund 30 Kilometer langen Strecke. Im Dezember 2021 wurde der Zugbetrieb eingleisig zwischen Remagen und Walporzheim wieder aufgenommen. Ab Dezember 2025 soll die Ahrtalbahn dann zweigleisig auch wieder bis Ahrbrück fahren. Die Brücken auf dem 14 Kilometer langen Teilabschnitt kommen ohne Mittelpfeiler aus.
Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter Deutsche Bahn
„Insbesodere geht es natürlich darum, die Brücken so zu errichten, dass sie einem weiteren Hochwasser, was vielleicht doch irgendwann mal kommt mit dem Klimawandel, besser standhalten. Also dass sich zum Beispiel nicht Treibgut ansammelt und solche Dinge.“
Die Kosten für den Wiederaufbau der Bahnstrecke von rund 400 Millionen Euro übernimmt zum Großteil der Bund. 24 Millionen Euro steuert die rheinland-pfälzische Landesregierung bei. Neben den neu zu bauenden Brücken laufen die Arbeiten an fünf Tunneln, die elektrifiziert werden.
Katrin Eder (Bündnis 90 / Die Grünen), Mobilitätsministerin Rheinland-Pfalz
„Die Ahrtalbahn hat hier in der Region schon immer eine große Rolle gespielt. Ob für Pendlerinnen und Pendler oder eben auch für Touristinnen und Touristen. Und deswegen ist es ganz wichtig, dass wir hier die Ahrtalbahn auch wieder aufbauen und vor allem elektrifiziert wieder aufbauen.“
Die Landrätin des Kreises Ahrweiler ist zufrieden mit dem Baufortschritt. Auf der neuen Strecke sollen die Züge im 20-Minuten-Takt fahren.
Cornelia Weigand (parteilos), Landrätin Kreis Ahrweiler
„Damit wird die Bahn tatsächlich komplett altagstauglich. Sie müssen dann nicht ne Stunde warten, wenn sie den Zug verpasst haben. Und das gibt nochmal einen guten Impuls, wirklich zu wechseln. Auch wenn sie sagen, sie machen einfach mal einen Tagesausflug.“