Erklärung der energieintensiven Unternehmen

Das Papier liest sich wie ein Hilferuf der Wirtschaft! Rheinland-Pfalz hat besonders viele energieintensive Unternehmen. Und die haben es mit den derzeitigen Rahmenbedingungen in Deutschland besonders schwer. Bevor noch mehr Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, haben sich die Unternehmen zusammengetan und heute gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt ein 10 Punkte Programm unterschrieben – Auch ein Mittelständler aus dem Donnersbergkreis hat seine Unterschrift gegeben – hier bereiten die Energiekosten Sorgen.

Hier bei Adient Components werden Stahlteile für Autositze gefertigt. Für Opel und andere namhafte Autobauer weltweit. Hochautomatisierte Maschinen formen und härten die Teile unter enormem Druck und bei Temperaturen um die 1000 Grad. Die Produktion ist mit einem Jahresverbrauch von 42 Mio. Kilowattstunden ein wahrer Energiefresser. Sorgen bereiten dem Unternehmen daher vor allem die aktuell hohen Energiepreise.
Franz-Josef Kasper, Manager Kontinuierliche Verbesserung (Continuous Improvement) und Nachhaltigkeit Adient Components Rockenhausen (18s.)
Die letzten Jahre haben halt gezeigt, dass diese Energiepreise extrem stark schwanken. Von vielen Faktoren abhängig, die uns natürlich massiv beeinträchtigen. Und hier ist es halt so, dass wir einfach eine mittel- bis langfristige Planung brauchen, damit wir auch uns entsprechend aufstellen können.
Durch Energiesparmaßnahmen konnte Adient Components den Gas- und Stromverbrauch in den letzten fünf Jahren halbieren. Doch der Druck durch Konkurrenten aus den USA und China sei enorm. Dennoch wolle das Unternehmen die Energieversorgung von Gas auf grünen Strom umstellen.
Franz-Josef Kasper, Manager Kontinuierliche Verbesserung (Continuous Improvement) und Nachhaltigkeit Adient Components Rockenhausen (11s.)
Hierbei ist es allerdings notwendig, dass wir einen Strom in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt bekommen und das über stabile und ausfallsichere Netze.
Bessere Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien, ein schnellerer Netzausbau, weniger Bürokratie und mehr finanzielle Mittel für den Umbau von Industrieanlagen – Forderungen, die sich in dem 10-Punkte-Programm widerfinden, das heute die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt vorstellte. Unterschrieben wurde die „Rheinland-pfälzische Erklärung der energieintensiven Unternehmen“ von mehr als 50 Unternehmen, Kammern und Verbänden.
Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz (24s.)
Mir ist es wichtig, mit der Erklärung für die energieintensive Industrie noch mal ein Bewusstsein zu schärfen, dass das das Rückgrat auch des Wirtschaftsstandorts Rheinland-Pfalz und Deutschland ist. […] Da ist natürlich die Energieversorgung und die Energiepreissituation von besonderer Bedeutung, aber auch viele Fragen von beispielsweise der Regulatorik, der Genehmigungen. Aber auch Fragen der Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften. 
Ende des Jahres will die Ministerin die Forderungen der neuen EU-Kommission in Brüssel vorstellen. Ziel sei ein „Industrial Deal“ auf europäischer Ebene, der die Unternehmen durch bessere Rahmenbedingungen wettbewerbsfähiger mache. In Rockenhausen erhofft man sich davon:
Franz-Josef Kasper, Manager Kontinuierliche Verbesserung (Continuous Improvement) und Nachhaltigkeit Adient Components Rockenhausen (13s.)
Wettbewerbsfähige Preise. Damit auch die Innovationen und die Investitionen weiterhin hier an diesem Standort betrieben werden können. Was wiederum auch Arbeitsplätze sichert.
Bei Adient Components gehe es um 1100 Mitarbeiter in einer strukturschwachen Region. Doch letztlich gehe es bei dem 10-Punkte-Programm um den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wohlstand in ganz Rheinland-Pfalz.