Energieberatung in Rheinland-Pfalz wird ausgebaut

Und natürlich ist Energiesparen auch das große Thema in Rheinland-Pfalz. Gleich drei Ministerien haben gestern in Mainz alle an einem Tisch versammelt, die mit Energiekosten zu tun haben. Die Botschaft lautet: Wir alle sollen Energie sparen lernen.

In Zeiten von steigenden Energiepreisen schaut der Verbraucher mit Sorge auf die nächste Abrechnung. Experten raten gerade jetzt zum Energiesparen. Doch wie genau macht man das am besten? Wir haben in Mainz gefragt.
Ursula Beck
„Am Wasser zum Beispiel. Da fängt es schonmal an. Man muss nicht jeden Tag groß baden.“
Jurek Symonowicz
„Wir beheizen jetzt nur ein Zimmer. Wir sind meistens in der Küche, da kommt ja die Wärme vom Kochen. Und dann eben noch im Schlafzimmer.“
Sarah Kraudens
„So Kleinigkeiten. Licht nicht anlassen, lieber mit dem Bus fahren als mit dem Auto.“
Um den Menschen Tipps an die Hand zu geben, hat die Landesregierung gestern Unterstützung für Energieberatungsstellen zugesichert. 600.000 Euro sollen dafür sorgen, dass das Thema Sparen in Rheinland-Pfalz noch stärker gewichtet wird.
Alexander Schweitzer, SPD, Sozialminister Rheinland-Pfalz
„Wir haben uns darauf eingestellt dass die Energiekosten nachhaltig hoch bleiben, haben deshalb über konkrete ganz klare Entlastungen gesprochen und mein Vorschlag und der Vorschlag der Kolleginnen war, dass wir die Menschen, die sagen ‚Wie soll ich mich den entlasten? Was kann ich denn tun um noch einzusparen?‘, dass wir sie mit guter Beratung unterstützen.“
Die Hälfte des Geldes geht an die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die seit Beginn des Ukraine-Krieges eine stark gestiegene Nachfrage registriert.
Ulrike von der Lühe, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
„Die Leute wollen wissen, was sie energetisch machen können. Also: Lohnt sich eine Wärmepumpe? Sie wollen aber auch rechtliche Unterstützung haben.“
Mit dem Geld will die Verbraucherzentrale ihr Beratungsangebot ausweiten. So soll zum Beispiel die Möglichkeit für Online-Beratung und Web-Seminare ausgebaut werden. Auch Personal wird dringend benötigt.
Katrin Eder, B’90 / Grüne, Energieministerin Rheinland-Pfalz
„Die Situation ist ja im Moment, dass man gar nicht mehr durchdringt, dass man gar keinen Termin mehr bekommt für eine Initialberatung. Es geht wirklich um eine Initialberatung, was ich jetzt schnell und konkret machen kann. Wer von den Menschen kennt denn zum Beispiel den hydraulischen Abgleich seiner Heizung?“
Die Landesregierung erhofft sich ein Sparpotenzial von rund 10 Prozent durch die privaten Haushalte. Eine finanzielle Unterstützung direkt für den Bürger sei hingegen Aufgabe des Bundes. Das Land könne da nur anstoßen. Ob durch Beratung allein wirklich genug Energie eingespart werden kann und wir im Winter nicht frieren müssen ist fraglich. Zumal beispielsweise die Anschaffung einer Wärmepumpe aufgrund des Handwerkermangels und der Lieferschwierigkeiten, oftmals nur schwer umzusetzen sein dürfte.