Eintracht trifft auf Olympique Marseille

Großer Fußball-Europapokal-Abend heute in Frankfurt! Noch hat die Eintracht in ihrer ersten Champions League-Saison der Vereinsgeschichte alle Chancen, auch in der Königsklasse zu überwintern. Ein Sieg heute Abend gegen die Mannschaft von Olympique Marseille und die Hessen wären ihrem großen Ziel ein ganzes Stück näher. Nach den unschönen Vorkommnissen rund um das im Hinspiel in Marseille steht die Partie heute Abend auch in Sachen Sicherheit ganz besonders im Blickpunkt.

Wohin führt er bloß, der Weg der Eintracht in der Champions League? Nur noch zwei Spiele sind es in der Gruppenphase, dann steht fest, welche beiden Vereine weiterkommen in die K.O.-Runde. Beim Blick auf die Tabelle wird sofort klar – dass gar nichts klar ist! Alle Teams mit sieben, sechs und vier Punkten noch eng beisammen, theoretisch kann jede Mannschaft noch auf jedem der vier Plätze landen. Spannung pur  – und die Taschenrechner glühen.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt: „Zum Glück war ich in Mathe ganz gut, dass ich schnell diese unterschiedlichen Konstellationen durchrechnen konnte. Aber es hat keinen Einfluss auf die Einstellung, es hat keinen Einfluss auf unsere Herangehensweise und es hat keinen Einfluss, wie wir die Spiele bestreiten. Wir wollen unsere beste Leistung zeigen und wenn uns das gelingt, dann haben wir eine ganz gute Wahrscheinlichkeit, das Spiel auch zu gewinnen. Und diese Rumrechnerei, die hat doch meistens zu recht wenig geführt.“
Trainer Glasner muss seine Abwehr erneut umbauen. Neben dem nach seinem Platzverweis gesperrten Brasilianer Tuta reißt auch die Verletzung von Makoto Hasebe ein großes Loch in die Eintracht-Defensive. Gegner Olympique Marseille hingegen kann wohl mit voller Kapelle antreten. Die Begegnung heute Abend wurde als Hochrisiko-Spiel eingestuft. Grund: Die schweren Ausschreitungen im Hinspiel, als sich beide Fanlager mit Pyrotechnik regelrecht beschossen haben. Ganz ausblenden können die Spieler die Erlebnisse nicht.
Djibril Sow, Mittelfeldspieler Eintracht Frankfurt: „Im Hinspiel war das glaube ich für alle Spieler ein bisschen ein Schock, weil das zu viel war. Das hatte nichts mit Fußball zu tun. Ich glaube, da waren einfach Kriminelle auf beiden Seiten. Und ich hoffe, dass ich sowas auch nicht mehr erleben muss.“
Rund ums Stadion und in der Stadt ist die Polizei mit großem Kräfteaufgebot präsent. Rund 2000 Anhänger aus Südfrankreich werden erwartet, darunter auch Problem-Fans. Erste Kontrollen finden deshalb bereits weit außerhalb statt.
Bintu Lond, Polizei Frankfurt: „Wir stehen auch mit der Bundespolizei im engen Kontakt, wir arbeiten mit der Bundespolizei zusammen. Das heißt, es werden auch in diesem Zusammenhang Grenzkontrollen stattfinden, die die Bundespolizei dann federführend durchführt. Wenn Störer festgestellt werden oder problematische Gegenstände, werden diese dann sichergestellt, beziehungsweise die Störer dann auch wieder zurückgeschickt.“
Spezielle Betretungsverbote für Gästefans in der Stadt, zum Beispiel für den Frankfurter Römerberg,  wurden nicht ausgesprochen. Und so hoffen alle auf ein friedliches Fußballfest heute Abend. Die „Frankfurter Sternstunden“ – sie sollen noch nicht zu Ende gehen. Anstoß ist um 21 Uhr.