Eintracht Frankfurt vor dem Duell gegen SSC Neapel

Heute Abend ist es endlich soweit! Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte steht die Frankfurter Eintracht in der K.O.-Runde der Champions League, der Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs. Der Gegner im Achtelfinal-Hinspiel in Frankfurt heißt SSC Neapel. So oder so geht diese Begegnung für die Eintracht in die Geschichte ein – auch als ihre erste Fastnachts-Champions League-Partie.

 

Riesenstimmung beim Frankfurter Fastnachtsumzug, als der Eintracht-Motivwagen um die Ecke biegt. Als Pappmaschee-Kameraden präsentieren Makoto Hasebe und Kapitän Sebastian Rode die gewonnenen Trophäen. Hinten drauf: Adler Attila, ganz im Eintracht Look. Eine ganze Stadt fiebert auf dieses Spiel heute Abend hin. Die Fans in Europapokal-Euphorie:
„Bisschen aufgeregt, aber das ist ja normal!“
„Der Traum geht weiter! 1:0 Frankfurt!“
„Die Eintracht muss gewinnen, gell! Jaaa! Eintracht!“
Beim Abschlusstraining am Rosenmontag – konzentrierte Atmosphäre und voller Fokus auf den Gegner aus Italien. Neapel gilt in diesem Duell als Favorit, doch Frankfurts Trainer Oliver Glasner gibt wie immer die klare Marschroute aus.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir wollen weiterkommen! Wir wissen, dass eine sehr gute, eine sehr stabile Mannschaft auf uns wartet. Aber ich denke, auch wir sind sehr gut und sehr stabil. Und deswegen freuen wir uns hier auf ein ausverkauftes Haus und tolle Atmosphäre.“
Gegner SSC Neapel führt mit großem Vorsprung die italienische Liga an, kann die Meisterschaftsfeier schon so gut wie planen. Trainer ist mit Luciano Spalletti ein echter italienischer ‚Fußball-Professore‘, der um die überragenden Stärken seines Teams weiß und erstaunlich selbstsicher in die Partie geht:
Luciano Spalletti, Trainer SSC Neapel
„Wir müssen das Spiel von Anfang an in die Hand nehmen, so wie wir das gewohnt sind. So, wie wir es von der ersten Minute an immer angehen: Das Spiel zu kontrollieren, den Ball laufen zu lassen, irgendwann das Tor zu machen und bis zum Schluss das Kommando zu behalten.“
Bei der Eintracht suchte man gestern Kapitän Sebastian Rode auf dem Spielfeld vergebens. Durch einen Infekt geschwächt, wird er heute nur auf der Ersatzbank Platz nehmen. Im Stadion wird es diesmal vor dem Anpfiff in der Eintracht-Kurve keine große Fan-Choreografie geben. Die aktive Fanszene der Eintracht hat sie kurzerhand abgesagt, wegen angeblich zu hoher Sicherheitsauflagen. Bei Mario Götze soll das die Stimmung allerdings nicht trüben.
Mario Götze, Mittelfeldspieler Eintracht Frankfurt
„Wir freuen uns einfach auf den Fußball, wir freuen uns auf das Spiel. Ob mit oder ohne Choreo – wir wissen, dass die Fans da sind, alle im Stadion sich auf dieses Spiel freuen, dass sich die Stadt darauf freut. Und wir sind uns als Spieler auch sicher, dass es eine gigantische Stimmung wird.“
Zeit also für eine weitere ‚Frankfurter Sternstunde‘ – im Achtelfinale der Champions League! Anstoß ist heute um 21 Uhr.
Markus Appelmann, Moderator: „Und vor dem Deutsche Bank Park in Frankfurt steht jetzt schon unser Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, du hast alle Champions League Spiele der Eintracht jeweils live im Stadion verfolgt. Jetzt steht sie tatsächlich im Achtelfinale! Was kommt denn da heute Abend gegen Neapel für ein Spiel auf die Frankfurter zu, wie schätzt du es ein?“
Thorsten Arnold, Sportreporter in Frankfurt: „Ja, also ich denke, das wird, was die Intensität angeht und die Vollgas-Momente, möglicherweise all das noch toppen, was die Eintracht bislang so in der Europa-Pokal-Phase angeboten hat. Denn die Eintracht, das weiß man ja, die spielt erfrischend offensiv nach vorne, geht dann aber auch bei Ballverlust ganz früh drauf. will das runde Leder dann gleich wieder erobern. Tja, und Neapel, die haben genau das Gleiche vor. Also da werden sich’s beide Teams heute Abend von der allerersten Sekunde an so richtig geben. Da wird es kaum Verschnaufpausen geben. Und das Ganze ist ja quasi nur der erste Teil des großen Dramas. Denn das Rückspiel findet ja dann im März in Neapel statt und da sollte sich die Eintracht heute Abend schon eine gute Ausgangsposition sich rausschießen. So ein Sieg mit einem oder zwei Toren Unterschied – das wäre schon gut. Dann kann man dann mit guten Chancen aufs Weiterkommen Richtung Neapel reisen.
Appelmann: „Thorsten, im Beitrag war’s ja schon angeklungen: heute Abend gibt es vor dem Anpfiff keine große Fan Choreografie. Kennst du da die näheren Hintergründe? Was ist da los?“
Arnold: „Ja, da hat sich aus Sicht der Fans so einiges nach und nach hochgeschaukelt, zwischen den Eintracht-Ultras, die sich ja immer um die Choreografien kümmern, und der Frankfurter Feuerwehr. Also Stand ist, dass wohl geplant war, so eine riesige Konfettiparade im Stadion. Und tja, da gab es dann den Hinweis der Feuerwehr: Ja Moment mal, das müsste aber dann bitteschön so zertifiziertes Konfetti sein, also schwer entflammbar. Und das war dann der Punkt, wo die Eintracht-Ultras gesagt haben: Ach Leute, wisst ihr was, komm dann lassen wir es einfach. Also dann blasen wir es einfach ab. So ist jetzt der aktuelle Stand, wenn dann schon auf so was rumgeritten wird, das war dann die Begründung. Gut, jetzt wurden die Eintracht-Fans aufgefordert, trotzdem heute Abend ihre Papierschnipsel mit ins Stadion zu bringen. Ja und in Kürze gehen dann ja hinter mir hier die Eingangstore auf, die ersten Zuschauer werden dann ankommen und reingelassen werden. Dann kucken wir mal, wie sich die Kontrollen da gestalten. Ja und das Schöne ist, mit Anpfiff heute Abend um 21 Uhr, da wird das Thema dann komplett gegessen sein, denn dann liegt es ja nur noch an den Spielern, heute Abend auf dem grünen Rasen ein richtiges Feuerwerk zu veranstalten – um mal im Bilde zu bleiben. Also da freuen sich hier heute wirklich alle drauf. Das wird wirklich ein richtiges Spektakel heute Abend hier im Stadion.“
Appelmann: „Thorsten, vielen Dank für deine Infos vor dem Champions League Spiel der Eintracht gegen Neapel.“