Eintracht Frankfurt trennt sich am Saisonende von Glasner

Jetzt ist es amtlich! Trainer Oliver Glasner verlässt Eintracht Frankfurt nach dem Saisonende. Berichtet hatten wir ja schon darüber – nun hat es die Eintracht bestätigt. Die sportliche Krise und mehrere Ausraster kosten Frankfurts Trainer wohl den Job. Dass Glasner nicht mal ein Jahr nach dem historischen Sieg der Europa League nun vor dem Aus steht, das verstehen viele noch immer nicht. Und dennoch hat es sich schon mehrere Wochen angekündigt.

Völlig überraschend kommt das vorzeitige Ende der Ära Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt nicht: In den vergangenen Wochen hatte sich der Coach immer wieder dünnhäutig und aufbrausend gezeigt. Erst die scharfe Kritik an der Leistung seiner Abwehr, dann die Rote Karte im Spiel gegen Hoffenheim wegen unsportlichen Verhaltens und schließlich seine Wutrede im Anschluss an die 1:3-Niederlage bei der abstiegsbedrohten TSG, nachdem ein Journalist die Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft hinterfragt hatte.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Der alte Makoto Hasebe ist 39. Der spielt das dritte Mal 90 Minuten in dieser Woche am Ende der Saison, wo wir unser 43. Pflichtspiel haben. So, der hat teilweise nach dem Spiel Blut im Urin, weil er so kaputt ist. Und was macht er? Er spielt wieder. Hört mir auf mit ’nicht kapieren‘, mit ‚keinem Einsatz‘ und ‚keinem Charakter‘. Diese Mannschaft bestreitet das zweite Finale im zweiten Jahr. Die gehen für die Eintracht durchs Feuer.“
Dass sich der Trainer vor seine Mannschaft stellt – schön und gut. Doch der zunehmend raue Ton von Oliver Glasner hat das Fass bei den Vereinsverantwortlichen jetzt offenbar zum Überlaufen gebracht.
Markus Krösche, Sportvorstand Eintracht Frankfurt
„Wir sind der Auffassung, dass nach all den Spekulationen und auch aufgrund der in den letzten Wochen und Monaten aufgekommenen Unruhe rund um die Trainerpersonalie nun Klarheit in der Zukunftsfrage wesentlich ist, um den Fokus von Trainer und Mannschaft komplett auf die Saisonziele und das Pokalfinale zu richten.“
Jetzt hat die Eintracht den eigentlich bis 2024 laufenden Vertrag mit dem Trainer vorzeitig aufgelöst. Und das, obwohl der Österreicher der Eintracht mit dem Gewinn der Europa League in vergangenen Jahr den größten Vereinserfolg seit über 40 Jahren bescherte und die Mannschaft in diesem Jahr bis ins Pokalfinale führte. Dass Oliver Glasner nun gehen muss – für viele Fans keine gute Lösung.
Dominik Zovkic
„Für mich zu früh, persönlich. Für einen Trainer, der so viel erreicht hat. Viele sprechen immer darüber, dass er die Kabine verloren hat. Das finde ich persönlich Quatsch.“
Fritz Killinger
„Finde ich sehr schade. Weil, er hat eigentlich gute Arbeit gemacht. Und das Dumme ist, auch jetzt wie Nagelsmann, würde ich vergleichen, dass man sich zu schnell trennt von guten Trainern und hofft, es käme was Besseres nach. Ich glaube, das ist Glückssache.“
Immerhin hat Oliver Glasner noch die Chance, sich bei der Eintracht endgültig unsterblich zu machen: Wenn es ihm beim große Finale am 3. Juni gegen RB Leipzig gelingt, den DFB-Pokal mal wieder nach Frankfurt zu holen und der Eintracht damit den Weg nach Europa zu ebnen.