Eingestürztes Hotel in Kröv wird abgerissen

Nach dem Einsturz eines Hotels im Urlaubsort Kröv an der Mosel haben nun die Abrissarbeiten begonnen. Noch immer ist eine der beiden getöteten Personen unter dem Schutt begraben. Sie soll so schnell wie möglich geborgen werden. Da die Einsturzgefahr weiter hoch ist, müssen nun nach und nach Teile des Hotels von einer Spezialfirma abgetragen werden – ein schwieriger Job.

Vorsichtig – ganz vorsichtig beißt sich der Abrissbagger durch das, was vom eingestürzten Hotel in Kröv übrig geblieben ist: Denn noch immer liegt ein Toter unter den Trümmerbergen – vermutlich der Eigentümer des Hotels.
Romy Berger, Sprecherin Polizei: „Jetzt wird Stück für Stück das Dach abgetragen, so dass wir das Dachgeschoss quasi schon mal entfernen können. Und dann müssen wir schauen. Dann geht es an die Betonplatten. Die müssen wir freischneiden. Und dann ist es ein Stück weit so wie in der ersten Nacht. Dass man immer schauen muss: Was befindet sich unter der nächsten Schicht?“
Eine falsche Bewegungen, und die Trümmerteile könnten wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. So lange die Abrissarbeiten laufen, bleibt das Gebiet rund um das Unglücks-Hotel in einem Radius von 150 Metern abgesperrt – nur Anwohner dürfen hier hinein. Die unmittelbar an den Unglücksort angrenzenden Häuser dürfen bis auf weiteres nicht betreten werden. Auch, weil nicht ganz sicher ist, ob der Schutt vielleicht durch Giftstoffe belastet ist. Da aus dem Rettungseinsatz inzwischen ein Bergungseinsatz geworden ist, geht Vorsicht vor Eile – einen genauen Zeitplan gibt es nicht.
Romy Berger, Sprecherin Polizei: „Unser oberstes Ziel ist es, gefahrlos an den Leichnam heranzukommen und diesen bergen zu können. Das ist unser oberstes Ziel. Ob wir das heute schon erreichen, das kann keiner sagen.“
Wie heute bekannt wurde, geht es fast allen beim Einsturz des Hotels verschütteten und aus den Trümmern geretteten Personen den Umständen entsprechend gut – sie erlitten nur leichte Verletzungen. Lediglich eine schwer verletzte Person, ein junger Familienvater aus Holland, liegt weiterhin auf der Intensivstation – ist aber außer Lebensgefahr.
Markus Appelmann, Moderator: Die Gefahr, dass das Gebäude beim Abriss noch weiter einstürzt, ist groß und es gibt noch weitere Herausforderungen – darüber sprechen wir jetzt mit Patrick Lorenz, vor Ort in Kröv. Patrick, du bist bei den Bauarbeiten dabei und musstest seit langem mal wieder eine Maske tragen, warum?
 
Patrick Lorenz, Reporter in Kröv: Das stimmt, das war heute ein Bild was einen ein bisschen an zum Glück längst vergangene Zeiten erinnert hat, als hier alle plötzlich mit  FFP2 Maske beieinander standen. Das liegt daran, dass das Hotel mit Asbest belastet sein könnte. Den Anwohnern wurde deshalb geraten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Ja und der Zustand des Gebäudes erschwert auch weiterhin die Abriss beziehungsweise die Bergungsarbeiten, um an die zweite verschüttete tote Person zu kommen, denn ein erneutes Einstürzen kann nicht ausgeschlossen werden. Unterdessen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Rissen in der Hotel Außenwand die bereits vor dem Einsturz zu sehen waren. Diese risse haben sogar einen geplanten Hotel Verkauf platzen lassen, wo dann die Kauf Interessenten gesagt haben, das ist uns zu heikel, da lassen wir die Finger von. Da soll nun ein Gutachter klären inwieweit darin die Ursache für den Einsturz gelegen haben könnte. Darüber hinaus sind auch Risse an Nachbargebäuden bekannt geworden. Ob diese jetzt alt oder neu sind und was das für die Statik der Gebäude heißt, auch das wird derzeit geklärt.
 
Markus Appelmann: Patrick, du warst heute den ganzen Tag in dem Touristen-Örtchen unterwegs. Gibt es denn Menschen, die hier einigermaßen normal Urlaub machen oder sind die Touristen abgereist?
 Patrick Lorenz: Also wenn man hier nach Kröv rein fährt, dann deutet außer derein oder andere gesperrten Straße oder etwas mehr Polizei erst mal nicht viel daraufhin, das es jetzt zu so einem Unglück gekommen ist. Man sieht Ausflugsgäste entlang der Mosel, man sieht in den Weingaststätten ganz normal Menschen sitzen trotzdem spürt man, dass hier im Ort auch Trauer mitschwingt, erst recht natürlich, je näher man dem Hotel kommt. Die Kröver Gastronomen haben eine Spendenaktion für die Familie des mutmaßlich verstorbenen Hotelbetreibers gestartet und am Sonntagabend soll hier im Ort ein Trauergottesdienst stattfinden. Also die Stimmung ist hier ruhiger als in den ersten Tagen nach dem Unglück und sicherlich trübt das auch für den ein oder anderen die Urlaubsstimmung erst recht, weil noch so viele Fragen offen sind. 
 
Markus Appelmann: Danke Patrick Lorenz nach Kröv an der Mosel.