Einbau des Schleusentors bei Müden
Anfang Dezember ist ein Schiff gegen die Moselschleuse in Müden gefahren und hat sie stark beschädigt. Seitdem ist der Schiffsverkehr auf der Mosel eingestellt – für die Wirtschaft vor Ort ein Millionenschaden. Doch es gibt Hoffnung: Heute wurde ein neues Tor in die Schleusenkammer eingebaut. Begonnen haben die Arbeiten früh am Morgen.
Das Warm-Up kurz nach 8 Uhr besteht dieser Kran ohne Murren. Doch dann beginnt die eigentliche Arbeit: Es gilt, zwei dieser 41 Tonnen schweren Torflügel in die Schleusenkammer zu befördern. Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist optimistisch, dass alles gut geht. Denn der Einbau von Schleusentoren ist im Gegensatz zu einer Schiffshavarie ein häufiger auftretendes Ereignis.
Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Tore müssen mit der Zeit immer mal wieder ausgetauscht werden. Die sind defekt. Die sind vielleicht abgerostet, durchgerostet, da gibt’s Fehlstellen. Da werden die turnusmäßig auch mal rausgeholt.“
Rund 11 Meter 50 hoch und knapp 7 Meter breit sind die Flügel. Nacheinander sollen sie in die Schleusenkammer eingebaut werden. Ein Tieflader transportiert die Stahlkolosse einzeln auf den letzten Metern bis ans Ziel. Auf dem Weg ist Vorsicht geboten, denn bei einer Unebenheit könnte das Tor seitlich herunterfallen. Der Transport ist in Müden nur auf einem kleinen gepflasterten Weg möglich.
Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Wir kommen um keine Kurve rum. Das ist also tatsächlich nur praktisch in der einen Spur langsam rückwärts fahrend möglich gewesen. Aber das ist ja gut gelaufen jetzt beim ersten Mal.“
An der Kammer angekommen wird die Torhälfte erst abgelegt, aufgerichtet und dann in die schmale Öffnung an der Kammer eingebracht. Genau hier ist im Dezember ein Schiff aufgefahren und hat die Schleuse zerstört. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen den Kapitän des Unfall-Schiffs wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Die Schiffer auf der Mosel warten seitdem sehnsüchtig auf das neue Schleusentor. Jetzt ist es endlich da. Der Einbau erfordert viel Präzision. Das Einheben eines Torflügels etwa, hier im Zeitraffer dargestellt, dauert in Echtzeit über zehn Minuten. Zwei Stunden pro Torflügel dauert das Einheben. Dann ist es geschafft.
Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn
„Wir haben beide Schleusentore mittlerweile in der Kammer an Ort und Stelle gebracht. Die sind gesichert. Von daher ist das eine gute Sache. Wir haben das in relativ kurzer Zeit auch geschafft. Hat alles funktioniert. Ja, wir sind froh, dass es jetzt so langsam in Richtung Normalbetrieb übergeht.“