Eichensterben in der Vorderpfalz

Von heute an, über das ganze Wochenende, finden die Deutschen Waldtage statt. Ein optimaler Zeitpunkt für uns mal die Frage zu stellen: Wie geht es dem Wald eigentlich? Um eine Antwort zu geben, sind wir in der Vorderpfalz unterwegs, hier sterben jetzt sogar Eichen. Bäume, die ein warm-trockenes Klima eigentlich gut vertragen.

Es regnet in Strömen. Wie so oft in diesem Jahr. Eigentlich gut für den Wald. Doch der Blick von oben zeigt die abgestorbenen Eichen im Bestand in Schwegenheim in der Nähe von Speyer. Der Wald gehört zum Forstamt Pfälzer Rheinauen. Regelmäßig kontrollieren Jürgen Render und Christoph Skala den Baumbestand.
Christopher Skala, Forstamtsleiter Pfälzer Rheinauen
„Die Bäume freuen sich natürlich auf den Regen und wir freuen uns auch darüber. Allerdings ist es so, dass wir in den letzten Jahren wenig Regen hatten, wenig Niederschlag, deswegen zum einen die Böden noch trocken sind, zum anderen die Bäume aber auch die letzten Jahre noch nicht verkraftet haben. Deswegen leiden trotz des Regens dieses Jahr noch unter der Trockenheit der letzten Jahre.“
Viele Bäume sind tot und stehen trotzdem noch, irgendwann werden sie umfallen. Wie viele Eichen genau betroffen sind, haben die Förster noch nicht untersucht. Sie gehen nur noch mit Helm durch den Wald. Denn oft hängen noch riesige Äste von abgestorbenen Eichen in den Nachbarbäumen, die jederzeit runterkommen könnten.
Diese Eiche war rund 200 Jahre alt.
Christopher Skala, Forstamtsleiter Pfälzer Rheinauen
„Die ist in diesem Sommer umgefallen. Wir sehen die Wurzeln, wir sehen, dass die Wurzeln abgestorben sind. Wir vermuten stark, dass das hier mit dem Grundwasser zusammen hängt. Wir beobachten in der Region seit einigen Jahrzehnten bereits, aber besonders in den letzten Jahren sinkende Grundwasserspiegel.“
In den vergangenen 57 Jahren um über 5 Meter. Das ist gerade hier in der sowieso schon trockenen Region ein Problem. Dazu gibt es in der Vorderpfalz besonders viele Eichen, denn sie kommen durch ihre tiefen Wurzeln mit Trockenperioden eigentlich gut zurecht. Doch wenn das Grundwasser so stark zurückgeht, dann sterben besonders die alten, großen Bäume. Für sie kommt der Regen in diesem Jahr zu spät.
Positiv ist die Nässe für den Baumnachwuchs. Unter den abgestorbenen Eichen haben Baumsamen jetzt genug Wasser und Licht bekommen, um zu wachsen.
Christopher Skala, Forstamtsleiter Pfälzer Rheinauen
„Die kommen hierhin durch ganz natürliche Verbreitung, die haben wir nicht gepflanzt, sondern die sind von selbst aufgegangen, von umliegenden Bäumen sind die Samen heruntergefallen, zum Teil wurden sie auch durch Vögel verbracht.“
Durch den vielen Regen erneuert sich der Wald von selbst. Das dauert allerdings mehrere Generationen. Denn schließlich gilt es, rund 200 Jahre alte Eichen zu ersetzen.