Ebling stellt Kriminalstatistik vor

In der vergangenen Woche wurde bereits in Hessen die Kriminalstatistik vorgestellt. Heute hat Rheinland-Pfalz nachgezogen. Im direkten Vergleich der erfassten Fälle auf 100.000 Einwohner, sieht es in Rheinland-Pfalz besser aus als beim Nachbarn. Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Innenminister Michael Ebling hat die Erhebungen heute in Mainz vorgestellt.

Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr 239.388 Straftaten registriert. Das sind 6,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote ist mit 64,3 Prozent nahezu gleich geblieben.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Die Kriminalität ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig wissen die Bürgerinnen und Bürger, unsere Polizei wächst, wir bauen Personal auf. Das macht Rheinland-Pfalz zu einem der sichersten Bundesländer.“
Während die Zahl der Geldautomatensprengungen signifikant zurückgeht, zeigt die Statistik an anderer Stelle deutlich, wo Handlungsbedarf besteht. Die Fälle Häuslicher Gewalt nahmen in den vergangenen zehn Jahren stetig zu und haben 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Außerdem ist die Zahl der Messerattacken gestiegen. Ein weiterer Punkt: Überdurchschnittlich viele Tatverdächtige haben keine deutsche Staatsbürgerschaft.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Insofern merken wir dort in erster Linie die Schwächen auch unserer Integration. Das heißt, dort, wo wir Menschen schneller in den Arbeitsmarkt oder auch in unsere Bildungssysteme integrieren können, wissen wir auch, dass insbesondere die Jugendlichen – und die stellen die überwiegende Mehrheit dar, dass diese Jugendlichen eben nicht delinquent werden.“
Handlungsbedarf zeigt sich auch im Bereich Cyberkriminalität, die oft immensen wirtschaftlichen Schaden verursacht.
Mario Germano, Präsident Landeskriminalamt
„Insofern haben wir ja auch schon in der Vergangenheit beispielsweise die entsprechenden Einstellungen erhöht was Cyberanalysten, Cyberspezialisten und Menschen mit einem IT-Background betrifft. Und das werden auch Maßnahmen sein, die wir in Zukunft ganz intensiv vorantreiben werden. Wir brauchen neben dem klassischen Polizeibeamtin und –beamten halt eben auch Spezialisten in der Polizei.“
Politisch motivierte Straftaten werden in der rheinland-pfälzischen Kriminalstatistik nicht berücksichtigt. Auch hier ist eine Steigerung zu verzeichnen. Das Landeskriminalamt wird dazu demnächst eine gesonderte Statistik vorlegen.