E-Scooter-Ärger in Frankfurt

Vom Bahnhof oder von der S-Bahn schneller nach Hause oder fix zur Post. Man schnappt sich einfach einen E-Roller und los geht’s. Praktisch – wenn die Fahrer sie danach auch ordentlich parken. In Frankfurt liegen die Scooter so viel im Weg rum, dass die Stadt die erlaubte Zahl nun von 18.000 auf 12.000 beschränkt hat. Geändert hat das bisher wenig.

Eigentlich sind sie ja zum Fahren gedacht. Eigentlich. Stattdessen wird drum herumgelaufen. Ausgewichen. Sich im Slalom geübt. Frankfurt hat ein E-Scooter-Problem. Und wer aus oder nach Frankfurt kommt, findet das nicht lustig.
Monika
„Katastrophal. Für Fußgänger, für Leute mit Kinderwagen, für Behinderte eine Katastrophe.“
Sebastian Thurnherr
„Es ist mir aufgefallen schon oben als wir aus dem Hotel rauskamen, sind da schon zwei, drei Roller gestanden. Man sollte das irgendwie regulieren, dass die ihren Platz haben, wo die hingestellt werden können und nicht einfach wild irgendwo geparkt werden.“
Wildes Parken ist in Sperrzonen wie Spielplätzen oder Fußgängerzonen nicht erlaubt. Außerdem hat die Stadt im vergangenen Jahr 23 Parkflächen mit Platz für knapp 700 Scooter im Innenstadtbereich eingerichtet. Im Umkreis von 100 Metern um diese Flächen darf kein Roller abgestellt werden. Dadurch ist die Situation zwar besser geworden, in den äußeren Bezirken ändert das die Lage aber nicht. Und auch dort, wo es Parkflächen gibt, werden die Roller nicht immer richtig abgestellt. Die Stadt ist unzufrieden.
Mobilitätsdezernat Stadt Frankfurt
„Eine ordnungsgemäße Rückgabe kann durch ein hochgeladenes Handyfoto der Nutzer nachgewiesen werden. Bisher haben nicht alle Anbieter diese Option freigeschaltet. Wir prüfen derzeit, ob dies für den nächsten Genehmigungszeitraum ab dem 01.04.2023 obligatorisch verlangt werden kann.“
Nicht nur lästig, sondern auch gefährlich: Hannes Heiler von der Frankfurter Behinderten Arbeitsgemeinschaft sieht noch ein weiteres Problem.
Hannes Heiler, Sprecher Frankfurter BehindertenArbeitsGemeinschaft „Und wenn die Dinger mitten auf einem Blindenleitstreifen an einer Haltestelle stehen, dann wird’s wirklich für blinde Menschen gefährlich, weil für genau die sind ja die Blindenleitstreifen geschaffen. Und bilden den Zugang zur nächsten Straße oder zur U-Bahn oder wo auch immer hin. Es ist fast ein Wunder, dass hier noch keine schweren Personenunfälle damit passiert sind.“
Auch die Anbieter sind nicht erfreut darüber, dass ihre Roller wild geparkt werden. Sie haben eine Hotline eingerichtet, bei der man melden kann, wenn Roller einen Gehweg oder Blindenstreifen blockieren. Die Stadt will in diesem Jahr noch weitere Parkflächen ausweisen. Hilft das alles nicht genug, will sie die Vermietung der Roller mit höheren Auflagen neu ausschreiben.