DLRG warnt vor Gefahren beim Baden
Heiß, heißer, am heißesten – das war es heute in Rheinland-Pfalz und Hessen. Schon die bloße Existenz treibt einem heute die Schweißperlen auf die Stirn. Und deshalb ist es kein Wunder, dass es viele Menschen aktuell ans Wasser zieht. An den Rhein, den Main oder an Badeseen in der Region. Dort ist jedoch Vorsicht geboten, denn immer wieder kommt es zu tragischen Badeunfällen, wie jetzt in Gimbsheim in Rheinhessen. Im Pfarrwiesensee ist gestern Nachmittag ein 19-Jähriger Mann nach einem Badeunfall gestorben. Bereits am Wochenende war ein Mann im Binsfedsee bei Speyer untergegangen und konnte später nur noch tot geborgen worden. Die DLRG zählt in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz deutlich mehr Ertrunkene.
Nichts erinnert heute Mittag an das tödliche Unglück vor rund 24 Stunden. Ganz normaler Badebetrieb am Pfarrwiesensee bei Gimbsheim. Gestern Nachmittag versucht hier ein 19-Jähriger, eine abgetriebene Luftmatratze aus dem Wasser zu holen. Laut Polizei wird der junge Mann später von seinen Freunden leblos treibend im Wasser entdeckt. Er kann nicht mehr reanimiert werden und stirbt im Krankenhaus. Zwölf Menschen sind bereits in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz durch einen Badeunfall ums Leben gekommen. In Hessen sind es neun.
Malte Rieth, Sprecher DLRG Rheinhessen
„Es gibt ganz unterschiedliche Gründe. Unabhängig von dem gestern, wo wir nicht wissen, was Ursache war, geht das natürlich los bei sicherlich Alkohol. Wenn das im Spiel ist, ist immer sehr gefährlich auch bei geübten Schwimmern. Dann kann das aber auch sein, dass man einfach Distanzen unterschätzt. Also ein See wirkt deutlich kürzer, kleiner, als er eigentlich ist.“
Wir sind am Rhein bei Ingelheim. Es ist heiß, um die 35 Grad. Das Wasser ist mindestens 10 Grad kälter.
Malte Rieth, Sprecher DLRG Rheinhessen
„Gehe ich rein, wird es schlagartig kalt, verkrampft der Körper, verkrampfen die Muskeln und das Herz ist auch ein Muskel, es kann also ganz schnell zum Herzstillstand kommen.“
Malte Rieth rät deshalb, vor dem Baden zu duschen – oder wenn es wie hier keine Dusche gibt, ganz langsam ins Wasser zu gehen. Sich mit der Strömung treiben lassen, bei Rheinschwimmern ist das sehr beliebt. Viele schätzen auch das Strandfeeling am Flussufer.
Lena und Christine
„Also wir passen auf, wir gehen ja nicht richtig tief rein.“Günther
„Also das ist ein ausgewiesenes Badegebiet, ich bin ein richtig guter Schwimmer, warum sollte ich Angst haben?“
Aber: Obwohl der Rhein friedlich und idyllisch wirkt, rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft davon ab, im Fluss zu schwimmen.
Malte Rieth, Sprecher DLRG Rheinhessen
„Wir haben Strömung, wir haben Berufsschifffahrt, wir haben Strände, die schlagartig tief werden – das heißt, dort wo man eben noch stehen konnte, 10 Zentimeter weiter ist das Wasser so tief, dass man gleich untergeht.“