Digitale Zeitreise in die Geschichte der Judengasse
Im 18. Jahrhundert lebte in der Frankfurter Judengasse die größte jüdische Gemeinde Deutschlands. Heute hat die Gemeinde 6.400 Mitglieder – die Judengasse gibt es nicht mehr. Doch mit Hilfe digitaler Technologie soll jetzt die historische Umgebung wieder sichtbar gemacht werden. Dafür gab es heute vom Land Hessen 1,3 Millionen Euro.
Die Frankfurter Judengasse um 1862. Damals eines der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa. Heute existiert die Gasse nur noch virtuell. In der Realität weisen Schilder auf die ehemaligen Straßen hin und ein Keller. Der goldene Apfel. Hier wurden Steine eines einstigen jüdischen Wohnhauses verbaut. Hier kann der Besucher mit einer VR-Brille die Frankfurter Judengasse virtuell besuchen. Die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus schaut sich im jüdischen Frankfurt um.
„Ich sehe hier einen Holzwagen.“
Die digitale Zeitreise in die Geschichte der Judengasse ist Teil des Projekts „Immersive Jewish Frankfurt“, also ein Eintauchen in die jüdische Geschichte der Stadt. Die Digitalministerin und der hessische Ministerpräsident haben heute im Museum Judengasse der Stadt Frankfurt einen Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro für das Projekt übergeben.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Jüdisches Leben hat unser Land enorm geprägt, jüdisches Leben gehört dazu und jüdisches Leben hat eine große Zukunft weiterhin in unserem Land. Und das sichtbar zu machen, das erlebbar zu machen, ist der Hintersinn dieses ganz großartigen Projektes.“
Im Museum Judengasse stehen Überreste der ehemaligen Gebäude und Gegenstände des Alltags und des Glaubens. Wichtig, um die Geschichte der Frankfurter Juden darzustellen, doch greifbar wird sie für die Direktorin des Jüdischen Museums nicht durch alte Steine und Gedenktafeln.
Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt
„Junge Menschen bewegen sich heute einen Großteil ihrer Zeit in digitalen Welten und es ist wichtig, dass wir sie dort abholen, wo sie sich bewegen. Und die immersive Umgebung, die wir jetzt entwickeln werden, hält sich an die Nutzungsgewohnheit von jungen Menschen.“