Deutschlandweit erster Mobilfunkmast aus Holz

Das mit dem Mobilfunk ist so ein Thema. Während man in dicht besiedelten Gebieten mittlerweile meist guten Handyempfang hat, gibt es im ländlichen Raum noch so manches Funkloch. Um diese Löcher zu schließen, wird in Rheinland-Pfalz ein Mobilfunkmast nach dem anderen gebaut. So auch im rheinhessischen Bechtolsheim. Hier gab es heute eine ganz besondere Premiere.

 

 

Richtfest in Bechtolsheim im Kreis Alzey-Worms. Hier wird heute der deutschlandweit erste Mobilfunkmast aus Holz eingeweiht. Nachhaltigkeit und Design – und damit eine erhöhte Akzeptanz der Bevölkerung –, das seien die Vorteile gegenüber herkömmlichen Stahl- oder Betonkonstruktionen, so der Betreiber.
Kai Uebach, Vantage Towers AG: „Die Herausforderung ist, wie kriegen Sie das Holz so stabil gemacht? Also dieser Mast hat einen Stahlkern innendrin. Aber die ganzen Stegen, die Sie an der Seite sehen, die sind über mehrere verleimte Holzplatten entstanden. Und dadurch haben die eine unheimlich hohe Stabilität. Also dieser Mast ist so feuerfest wie ein ganz normales Wohnhaus.“
Und auch Sturm und Niederschlag seien keine Gefahr. Allerdings sei der Holzmast, da er noch in der Pilotphase ist, aktuell noch deutlich teurer als Masten aus Stahl oder Beton.
Der Bechtolsheimer Holzmast ist einer von rund 7000 Mobilfunkmasten in Rheinland-Pfalz. In den letzten Jahren hat sich die Abdeckung verbessert, allerdings gibt es in manchen Gebieten, wie dem Pfälzerwald und der Südwestpfalz, noch viele Lücken. Der zuständige Minister sieht die Mobilfunkanbieter in der Pflicht, diese möglichst zeitnah zu schließen.
Alexander Schweitzer (SPD), Digitalisierungsminister RLP: „Wir in Rheinland-Pfalz haben alles gemacht, was wir machen können, um Genehmigungslaufzeiten zu beschleunigen, Möglichkeiten Masten auch ohne Genehmigung auf den Weg zu bringen. Aber die Mobilfunkunternehmen müssen ihre Pflicht erfüllen und das tun sie in Rheinland-Pfalz insgesamt in Ordnung, aber da geht immer noch ein bisschen mehr.“
Bis Ende 2025 sollen gar 99 Prozent der Fläche mit dem Mobilfunkstandard 5G versorgt werden. Die erheblich schnellere und zuverlässigere Datenübertragung gegenüber LTE ist notwendig, um beispielsweise autonomes Fahren oder die Telemedizin zu etablieren. Ein Blick auf die Karte zeigt aber: Davon ist man in Rheinland-Pfalz noch weit entfernt.
Alexander Schweitzer (SPD), Digitalisierungsminister RLP: „Wir sind ganz gut im Zeitplan, wir haben auch, was die Infrastruktur angeht, einen richtig starken Ausbau in den letzten Monaten erlebt. Wir brauchen allerdings natürlich auch Mobilfunkunternehmen, die ihrerseits ihrer Aufgabe nachkommen. Sie müssen investieren, sie müssen die Investitionen auch schnell umsetzen.“
So wie hier in Bechtolsheim. Der Mast ist aber nur einer von vielen, die in naher Zukunft errichtet werden müssten, um alle Rheinland-Pfälzer ans Mobilfunknetz anzuschließen.