Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Die Weihnachts-Plätzchen sind längst gebacken, Heiligabend steht quasi schon vor der Tür. Doch vorher wird tatsächlich nochmal Bundesliga-Fußball gespielt, an diesem Wochenende. Und deswegen ist auch unser Sportreporter Thorsten Arnold nochmal hier – gemeinsam blicken wir auf diesen letzten Spieltag im Kalenderjahr 2024.

Eva Dieterle: Und aus regionaler Sicht hat sich die 1. Liga da das Beste zum Schluss aufgehoben, oder?
Thorsten Arnold: Na klar, das große Rhein-Main-Duell – Eintracht Frankfurt gegen Mainz 05, morgen um 15 Uhr 30 im Deutsche Bank Park. Und während die Eintracht ja nach einer starken Hinrunde zuletzt doch ein paar Niederlagen hinnehmen musste, kommen die Mainzer nach dem Sieg gegen die Bayern mit ganz breiter Brust wie die Superhelden. Aber Trainer Bo Henriksen hat gehörigen Respekt vor der Eintracht.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
Wir müssen morgen sehr gut verteidigen, denn sie sind sehr gut im Umschalten und wenn sie in den Strafraum kommen. Und natürlich haben sie die zwei sehr schnellen Stürmer. Eine wirklich gute Mannschaft, wir wissen das. Aber wir sind auch gut.“
Thorsten Arnold: Und es gibt Neuigkeiten vom verletzten Stürmer Jonny Burkhardt. Heute hat der Trainer verraten: Sein Heilungsverlauf ist gut, Burkhardt tut jeden Tag was dafür und vielleicht ist er nach der Winterpause schon wieder dabei.
Eva Dieterle: Auch die Gastgeber, die Frankfurter, wollen ihren Fans einen versöhnlichen Jahresabschluss bescheren. Aber: nach den beiden Niederlagen zuletzt in Lyon und in Leipzig dürfte die Stimmung bei den Hessen eher gedämpft sein.
Thorsten Arnold: Na ja, immerhin steht die Eintracht auf Platz drei in der Bundesliga, in der Europa League ist das Weiterkommen in die K.O.-Runde auch in greifbarer Nähe. Also auch im neuen Jahr wird ein Spiel das andere jagen, aber jetzt freuen sich dann nach diesem Spieltag Dino Toppmöller und sein Team auf ein bisschen Entspannung.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
Morgen noch mal alles raushauen, was wir drin haben und dann freuen wir uns eben auch, mal ein paar Tage abschalten zu können. Aber dann auch wieder mit dem Fokus auf das, was kommt. Weil im Januar geht’s ja auch wieder von null auf 100 los. Ich glaube in drei Wochen ist das Spiel in St. Pauli von daher: so viel Zeit zum Regenerieren bleibt auch nicht. Aber ein bisschen haben wir schon.“
Thorsten Arnold: Dabei setzt der Trainer natürlich auch wieder auf seinen Top-Stürmer Omar Marmoush. Und der hält gerade einen schmerzhafte Rekord: Er ist der mit Abstand meist gefoulte Spieler in der Bundesliga, wurde in den 14 Spielen 48-mal auf den Boden geschickt. Da bin ich mal gespannt, wie viele Fouls er noch ansammelt.
Eva Dieterle: Wir schauen in Liga 2 – und auch da kann man nach dem Duell Hessen gegen Rheinland-Pfalz von Superhelden sprechen. Die Rede ist von Darmstadt 98.
Thorsten Arnold: Ja, die haben die Lauterer mit 5:1 aus dem Stadion am Böllenfalltor gefegt, sensationell: Seit neun Spielen ungeschlagen! Vor dem anstehenden Auswärtsspiel am Sonntag beim Tabellenletzten Regensburg warnt Trainer Florian Kohfeldt aber: Automatisch gewonnen ist da noch nicht.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
Okay, jetzt noch ‚eben‘ in Regensburg und dann Winterpause. Da kann ich nur jedem zurufen: Diesen Gedanken haben wir zu 0,0 Prozent. Ich spür ihn auch nicht in der Mannschaft. Ich spüre ihn auch nicht bei mir und ich bin mit dem festen Vorhaben in die Woche gegangen, jeden der dieses Gefühl aufkommen lässt, sozusagen sofort zu erdrücken. Aber ich musste es noch nicht. Weil die Jungs weiterhin sehr gut trainieren, sehr hungrig sind.“
Thorsten Arnold: Und auch bei den Darmstädtern gibt es einen schmerzhaften Ausfall. Isac Lidberg, der Top-Torjäger der Lilien. Auch er hat sich eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen und fällt für die nächsten Spiele aus.
Eva Dieterle: Und bei den Lautereren – da hieß es nach der deutlichen Niederlage in Darmstadt erstmal Wunden lecken, oder?
Thorsten Arnold: Na klar und es gab ne deutliche Ansage von Trainer Markus Anfang, der stellte die Charakter-Frage. Aber wenn man weiß, wie schnell die Stimmung beim FCK ganz runter aber auch wieder ganz hoch geht, da ist das hier genau das richtige Spiel zur Wiedergutmachung: FCK gegen den 1.FC Köln am Sonntag.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
Da müssen wir jetzt auch zeigen, dass das tatsächlich ne Ausnahme war. Aber da liegt es an der Reaktion von den Jungs. Ich möchte unheimlich gerne gerade zu Hause beim letzten Spiel im Jahr unheimlich gerne am Ende vor der Westkurve stehen und drei Punkte haben und – da bin ich ganz ehrlich – das mit unseren Fans gemeinsam feiern. Ich weiß, dass es harte Arbeit ist. Aber, ich weiß auch, dass es in der Mannschaft steckt. Aber die Mannschaft ist auch gefragt, das dann umzusetzen.“
Thorsten Arnold: Die Kölner sind aktuell Tabellenzweiter und auch Lautern hat die Spitzengruppe nicht aus den Augen verloren. Mit einem Sieg können die Roten Teufel sich wieder oben festsetzen und zufrieden überwintern.
Eva Dieterle: Wir sind gespannt, wie’s ausgeht und drücken wie immer unseren heimischen Teams fest die Daumen. Vielen Dank für deinen Ausblick aufs anstehende Bundesliga-Wochenende!